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26.10.2020 | Lerntechnik | Nadja Riahi

Die Masterarbeit "mastern" – So geht's

Die Masterarbeit - eine Hürde? Für Nadja auf jeden Fall. Hier teilt sie, was sie gerne schon vor dem Schreiben gewusst hätte.

Für viele Studierende ist die Masterarbeit der letzte große Brocken auf ihrem akademischen Weg. Nicht selten wird diese vor sich hergeschoben – ich spreche aus Erfahrung. Und weil ich aus dem Schreiben der Masterarbeit ein paar Erkenntnisse gewonnen habe, gibt es hier für dich zahlreiche Tipps und Tricks, um die Masterarbeit – oder auch Seminar- oder Bachelorarbeit – erfolgreich zu meistern.

Tipps für die Masterarbeit © Nadja Riahi/MEINPLAN.at
 

© Nadja Riahi/MEINPLAN.at

 

 

1. Dinge, die ich gerne vor dem Schreiben gewusst oder gelesen hätte

Ich habe erst am Ende meiner Masterarbeit folgendes Buch entdeckt: „Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten. Ein Leitfaden für Facharbeit/VWA, Seminararbeiten, Bachelor-, Master-, Magister- und Diplomarbeiten sowie Dissertationen“. Da steht so ziemlich alles drin, was es über eine wissenschaftliche Arbeit zu wissen gibt. Daher empfehle ich dir, dieses Buch zu lesen, sobald du dich zum ersten Mal mit deiner Masterarbeit beschäftigst.

 

Eine Bibliographie (Literaturverzeichnis) schreiben dauert länger als gedacht. Ob du gleich während des Schreibens deine Bibliographie ergänzt oder sie erst am Ende schreibst, bleibt dir überlassen. Ich habe letzteres getan und viel länger gebraucht als gedacht. Im Endeffekt hat das Bibliographieren knapp acht Stunden gedauert. Warte deshalb nicht bis zum letzten Augenblick, um diesen Teil der Arbeit anzugehen.

 

 
Tipp
 
Warte nicht bis zum Schluss, um das Literaturverzeichnis zu erstellen. Ergänze die Quellen besser während du die Arbeit verfasst.

 

 

 
 

InterviewpartnerInnen zu finden dauert und kann auch schief gehen. Für den praktischen Teil meiner Arbeit habe ich Frauen in Führungspositionen interviewed. Diese haben verständlicherweise einen vollen Tag. InterviewpartnerInnen sollten daher möglichst früh angeschrieben werden. Und: Nur weil dir jemand zusagt, heißt das nicht, dass er/sie auch tatsächlich auftaucht. Ich wurde zweimal via Zoom „versetzt“. Wichtig ist, dass du dich davon nicht entmutigen lässt und dir schnellstmöglich jemand anderes suchst.

 

Die Formatierung ist schwieriger als gedacht. Jede Hochschule hat ihre eigenen Zitier-, Bibliographie- und Formatierungsregeln. YouTube und andere Webseiten können dir die ein oder andere Frage zu diesem Thema beantworten. Für mich war die Formatierung definitiv eine Geduldsprobe… 

 

2. Dinge, die mir beim Schreiben geholfen haben

Egal an welcher Universität oder Fachhochschule du eingeschrieben bist: Besorg dir für die Zeit, in der du deine Arbeit schreibst, Bibliotheksausweise von sämtlichen anderen Hochschulen und der städtischen Bücherei. Auf diese Weise bekommst du die fachspezifische Literatur, die du brauchst. Die Ausweise bekommst du in den meisten Fällen kostenlos, manchmal aber auch gegen eine geringe Jahresgebühr.

 

 
Achte auf die Öffnungszeiten der Bibliotheken, wenn du dir Bücher zurücklegen lässt.
 
 

Passe deinen Lebensstil für diese stressige Phase an. Mir hat es sehr geholfen, während den letzten beiden Monaten vor meiner Abgabe einen ruhigeren Alltag „anzutreten“. Nicht, dass es vorher sonderlich wild zugegangen sei (Covid-19-bedingt). Jedoch habe ich während dieser Wochen regelmäßig Bewegung gemacht, auf mein Schlafpensum geachtet und keinen Alkohol getrunken. Das hat mir definitiv geholfen, klarer und erholter an meiner Arbeit zu schreiben.

 

Tipps für die Masterarbeit © Nadja Riahi/MEINPLAN.at
 

©  Nadja Riahi/MEINPLAN.at

 

Wenn du viel online liest – seien es eBooks oder ePapers – dann ist ein zweiter Screen hilfreich. So habe ich zum Beispiel am Tablet meine Notizen oder Bücher gehabt und auf meinem Laptop geschrieben. Wenn du keinen zweiten Screen hast, kannst du Texte auch günstig ausdrucken. Diverse Copyshops haben eigene Studierendentarife (z.B. Facultas oder dieKopie).

 

Organisier dir einen „Schreib“-Buddy. Ich habe zeitweise mit einer Freundin „zusammen“ geschrieben. Anfangs noch virtuell – einfach nebenbei am Handy Skype aufmachen und auf stumm schalten – später abwechselnd dann bei der jeweils anderen zu Hause. Zu zweit produktiver sein ist nicht nur zumindest etwas lustiger, die Kaffeepausen dazwischen machen garantiert Spaß.

 

Bleibe mit deinem Betreuer in Kontakt – ob per Mail, Skype oder als persönliche Treffen. Dokumentiere deinen Fortschritt und besprich ihn mit der Person, die später deine Arbeit auch benoten wird. So vermeidest du unnötige Zusatzarbeit, die du damit verbringst, ein für die Arbeit irrelevantes Buch zu lesen oder vom Thema abzuschweifen. Ich habe mir mit meiner Betreuerin auch Deadlines ausgemacht, zu denen ich Updates schicken musste. Solche verbindlichen „Treffen“ helfen, am Ball zu bleiben.

 

3. Meine Fehler und Learnings

Ich habe nicht genug Speicher auf meinem Laptop eingeräumt. Deswegen ist Word in der Endphase meiner Arbeit einmal abgestürzt und hat trotz Speichern zwei Stunden Arbeit zunichte gemacht. Ich habe jedes Kapitel in einem eigenen Dokument bearbeitet – mit dem Plan, später alle zu einem Dokument zusammenzufügen. So habe ich nicht nur gefühlt 100 Dateien auf meinem Laptop gehabt, sondern auch noch die verschiedenen Versionen dieser Kapitel („korrigiert“, „Notizen“ …). Lieber minimalistischer mit den Word-Dokumenten umgehen, denn das hätte mir im Endspurt viel Zeit und Nerven gespart.

 

Mein größtes Learning: Durchhalten lohnt sich. Die Masterarbeit ist wirklich „Arbeit“ und macht oftmals keinen Spaß, ist zeitintensiv und mühsam. Aber das Gefühl nach der Abgabe erfüllt dich mit Stolz.

 

In diesem Sinne: Viel Erfolg und durchhalten!

Nadja Riahi

Nachdem Schreiben meine größte Leidenschaft ist, habe ich schon einiges ausprobiert: Meine Gedichte, Artikel und Blogbeiträge, die sich hauptsächlich mit den Themen Leben, Liebe und Lernen beschäftigen, begleiten meinen Alltag ebenso wie mein Masterstudium „Journalismus und Neue Medien“ an der Fachhochschule der WKW. Neben Deutsch spreche ich noch Englisch und Französisch und hoffe immer, dass ich meine LeserInnen mit meinen Texten berühren kann. 

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