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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Meine Tipps für dein Sommerpraktikum im Ausland

Im Ausland arbeiten, das war schon seit längerer Zeit etwas, was ich unbedingt einmal machen wollte. Ein drei monatiges Pflichtpraktikum in der Schule kam mir da gerade recht. Schnell war für mich klar, ich suche mir selbstständig meinen Praktikumsplatz aus. Damals wusste ich noch nicht, wie sehr mich die Entscheidung persönlich verändern und ich nur wenig später, die schönste Zeit meines bisherigen Lebens erleben würde.

 
Hallo das Fernweh hat angerufen und gefragt, wann du kommst?
 
 

 

Mein Traum: Im Ausland arbeiten

Raphaela wollte immer schon im Ausland arbeiten © Raphaela Huber / MEINPLAN.at
 

Raphaela wollte immer schon im Ausland arbeiten © Raphaela Huber / MEINPLAN.at

 

Zum damaligen Zeitpunkt war ich in der dritten Klasse einer HLW und gerade erst 18 Jahre alt geworden. Im Zuge unserer Ausbildung war ein drei monatiges Praktikum in der Gastronomie zu absolvieren. Da mich keiner der Partnerhotels der Schule wirklich angesprochen hatten, entschied ich, mir selbst ein Hotel irgendwo in Europa zu suchen.

 

Ich begab mich auf die Suche

Der Prozess von Beginn der Suche bis zur endgültigen Unterzeichnung der Verträge lag bei etwa 2 Monaten. Zu allererst grenzte ich die Suche etwas ein und beschränkte mich nur auf diejenigen Länder, in denen ich mir auch vorstellen konnte, für die Zeit zu leben. Ich wollte definitiv in ein englischsprachiges Land und ging auf Hotel-Suche. Ich sah mir bestimmt 300 verschiedene Hotels genauer an. Dann schrieb ich dem jeweiligen General Manager eine kurze E-Mail und erklärte ihm darin mein Vorhaben. Insgesamt schrieb ich bestimmt über 250 Hotels an, Rückmeldungen erhielt ich vielleicht 15.

 

Die meisten Hotels, die mir antworteten, waren zwar von der Idee sehr begeistert, konnten mir aber keinen Praktikumsplatz ermöglichen. Mein späteres Praktikumshotel, welches mitten in den Highlands von Schottland lag, war sofort Feuer und Flamme und sagte mir nach einem kurzen telefonischen Bewerbungsgespräch zu. Die Verträge wurden auf beiden Seiten unterzeichnet und nun hieß es nur mehr bis Anfang Juli warten.

 

 
Vier Wochen nach Schulschluss, welcher verfrüht im Mai war, startete ich in mein Abenteuer. Nie zuvor war ich solange von Zuhause weg. Auf der einen Seite konnte ich es kaum erwarten, endlich zu starten, auf der anderen Seite war ich gespannt, wie sehr Heimweh wohl ein Thema sein würde.
 
 

 

Erstes Abenteuer: Ab nach Schottland

Ein Sommer in Schottland © Raphaela Huber / MEINPLAN.at
 

Ein Sommer in Schottland  © Raphaela Huber / MEINPLAN.at

 

Das Hotel war ein sehr gehobenes und landesweit viel ausgezeichnetes Luxushotel, etwa 30 km von der nächst größeren Stadt entfernt, mitten in den Highlands und direkt am Meer. Hier sollte ich also die nächsten Monate, arbeiten und leben. Der Anfang war nicht leicht, denn ich war mit Abstand die Jüngste und musste mir erst meinen Platz erkämpfen. Doch von Tag eins an war ein Gefühl der Zugehörigkeit im gesamten Team, das aus 11 Mitarbeitern bestand da, und ich wurde in die kleine Familie sehr schnell aufgenommen.

 

Nach einem kurzen Training in Serviceart wurde ich schon auf die Gäste losgelassen. Mein Chef und auch meine Kollegen hatten sofort das Vertrauen in mich, dass ich den Aufgaben gewachsen sein würde und sie behielten Recht. Ich entwickelte meine eigene Art mit den Gästen und erhielt viel Zuspruch und Lob.

 

Hier konnte ich viel lernen

Hochzeitsschloss in Irland © Raphaela Huber / MEINPLAN.at
 

Hochzeitsschloss in Irland © Raphaela Huber / MEINPLAN.at

 

Wie in der Gastronomie üblich, waren die Arbeitstage oft sehr lang und anstrengend, doch ich genoss jede Sekunde mit meinen Kollegen, die es mir so leichtmachten, mich zu entwickeln. Zu Beginn war ich noch unglaublich schüchtern, doch schon nach wenigen Wochen war ich kaum wiederzuerkennen und ging in meinem Job sehr auf.

 

Das Praktikum ermöglichte mir neben einer breiten Praxis im Restaurant auch viel im Hintergrund zu erlernen, was ich zuhause bzw. in der Schule sicher niemals gesehen und gelernt hätte.

 

Meine wenige Freizeit verbrachte ich entweder in der Restaurantküche beim Helfen oder Ausprobieren neuer Rezepte oder mit meinen Kollegen. Da das Hotel so abgeschieden war, gab es nur sehr begrenzte Freizeitaktivitäten, wir verbrachten die meiste Zeit mit Wanderungen und backten viel.

 

Nach dem Praktikum ist vor dem Praktikum

Blick aufs Meer © Raphaela Huber / MEINPLAN.at
 

Blick aufs Meer © Raphaela Huber / MEINPLAN.at

 

Nach drei Monaten war das Praktikum leider vorbei und ich musste zurück nachhause. Für mich war Schottland mit meiner zweiten Familie zu einem weiteren Zuhause geworden, dementsprechend schwer war auch der Abschied. Ich durfte dort unglaublich viel lernen und denke heute noch jeden Tag gerne an das raue Schottland und meine Kollegen zurück.

 

Kaum zuhause war für mich sofort klar, auch den nächsten Sommer verbringe ich definitiv nicht in Österreich. Ich verband mittlerweile eine Leidenschaft mit der Arbeit in der Gastronomie und so begann die Suche nach einem Hotel erneut. Wieder wurden Stunden recherchiert und ich schrieb 100te Hotels erneut an, keine 5 Minuten nach Absenden einer der ersten Emails, hatte ich eine Zusage von einem Schlosshotel in Westirland.

 

6 Wochen Irland im Sommer drauf

Raphaelas Praktikum © Raphaela Huber / MEINPLAN.at
 

Raphaelas Praktikum © Raphaela Huber / MEINPLAN.at

 

Ich verbrachte dort schließlich 6 Wochen und arbeitete dort auf sehr vielen Hochzeiten, wofür das romantische Schloss eine Traumkulisse war. Dieses Praktikum unterschied sich sehr von meiner Zeit in Schottland, doch auch hier hatte ich viele tolle Erlebnisse und möchte diese Wochen auch auf keinen Fall missen.

Der Ton während der Arbeit war oft sehr rau und laut und am Anfang sehr einschüchternd, doch auch daran gewöhnte man sich sehr schnell. Beide Praktika ließen mich selbständiger und erwachsener werden, denn als die Kleinste muss man schnell lernen, sich durchzusetzen. =)

 

Zum Schluss noch ein paar Tipps für dich bei der Suche nach einem Praktikum

Typische Telefonzellen © Raphaela Huber / MEINPLAN.at
 

Typische Telefonzellen  © Raphaela Huber / MEINPLAN.at

 
  • Beginne rechtzeitig mit der Suche

Ganz egal in welchem Bereich du gerne ein Praktikum machen möchtest, beginne mindestens noch vor Weihnachten mit der Suche, den die meisten Betriebe entscheiden spätestens im Jänner über ihre Praktikanten für den Sommer.

 

  • Verzweifle nicht

Wie schon oben beschrieben ist die Suche oft sehr mühsam und erfordert viel Geduld. Nach 200 Emails hat man auch oft keine Lust mehr und hinterfragt sein Vorhaben vielleicht einmal kurzzeitig, vor allem, wenn man keine Rückmeldungen erhält. Doch nicht verzweifeln und Ruhe bewahren, dass Richtige kommt zu dir.

 

  • Bewerbungsunterlagen

Zu den notwendigen Bewerbungsunterlagen gehören neben einem Motivationsschreiben in der jeweiligen Landesprache bzw. Englisch, ein genauer Lebenslauf, jegliche Zeugnisse und Nachweise sonstiger Qualifikationen. Lass deine Unterlagen vielleicht von zwei unabhängigen Personen zur Kontrolle lesen.

 

  • Halte durch

Auch wenn dein Praktikum vielleicht nicht wie erwartet läuft, halte so gut wie möglich durch. Ich hatte in meinem zweiten Praktikum sehr oft mit Heimweh und dem Gefühl, alleine zu sein, zu kämpfen und war deshalb auch oft unglücklich in der Arbeit.

 

Wenn ich z.B. zurecht gewissen wurde oder der Ton in der Küche zu aggressiv wurde, dachte ich kurz auch einmal daran, einfach abzubrechen. Doch das, was man in einem Praktikum, egal in welchem Bereich auch immer, lernt ist so lehrreich für das gesamte weitere Leben. Sollte es jedoch gar nicht mehr gehen und du dich jeden Tag zur Arbeit quälen musst, dann ist es eine Überlegung wert, etwas an der Situation zu ändern.

 

Wenn dich jetzt das Fernweh oder die Arbeitslust gepackt hat, dann los, erlebe dein ganz eigenes Abenteuer und mach Erfahrungen, die dich dein ganzes Leben noch begleiten werden.

 

Raphaela Huber

Ich komme ursprünglich aus Vorarlberg, bin aber für mein Studium der Rechtswissenschaften ins wunderschöne Oberösterreich gezogen. In meiner eher begrenzten Freizeit liebe ich es, meine Freunde zu überraschen, zu reisen, zu backen und in guten Büchern zu schmökern.

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