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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

10 Schritte zu mehr Menschlichkeit – Hommage an Jean Vanier

Jean Vanier ist vergangene Woche über 90-jährig gestorben. Der Kanadier hat im Laufe seines Lebens ein Netzwerk der Nächstenliebe aufgebaut. Anlässlich seines 90. Geburtstags hat er seine 10 Lebensweisheiten für mehr Menschlichkeit veröffentlicht. Über die Sehnsucht nach dem Unendlichen und Begegnungen von Herz zu Herz.

Auf der ganzen Welt gibt die Arche heute Menschen ein Zuhause und begegnet ihnen mit ihren jeweiligen Bedürfnissen auf Augenhöhe und mit größter Achtung vor der Würde jedes Einzelnen. 

 

Anlässlich seines 90. Geburtstag hat Jean Vanier ein Video veröffentlicht, in dem er die 10 Regeln für mehr Menschlichkeit vorstellt.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Rest In Peace, Jean Vanier #DailyDose

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10 Lebensweisheiten für mehr Menschlichkeit

Einfache Regeln über das Zusammenleben, die Begegnung zwischen den Menschen, die eigene Geschichte und die des Gegenübers und ein sanfter Anstoß, über die eigenen Entscheidungen im Miteinander nach zu denken. Vier dieser Grundsätze möchte ich nun herausgreifen und über Jean Vaniers Gedanken nachdenken. Vielleicht wirst du ja auch von der Weisheit dieses alten Mannes inspiriert?

  1. Accept the reality of your body
  2. Talk about your emotions and difficulties
  3. Don't be afraid of not being successful
  4. In a relationship, take time to alsk "How are you?"
  5. Stop looking at your phone. Be present!
  6. Ask people "What is your story?"
  7. Be aware of your own story
  8. Stop prejudice: meet people
  9. Listen to your deepest desire
  10. Remember that you'll die one day

 

"Wie geht es dir?"

Wo liegen die Prioritäten in deinem Leben? Sind es die Dinge rund um dich, oder doch die Menschen, die dich umgeben? Jeder von uns ist in seinem Hamsterrad des Alltags gefangen, und schafft es,  Aufgaben, Verantwortungen und Co. mehr oder weniger unter einen Hut zu bringen.

 

Wenn wir jedoch kurz inne halten, unsere Mitmenschen fragen, wie es ihnen geht, ergibt sich etwas Erstaunliches: Wir können kurz verschnaufen, schaffen Begegnung mit den Menschen, die uns umgeben und öffnen ein Fenster zu einer Begegnung von Herz zu Herz.

 

 
Vielleicht hat dein WG-Kollege gerade große Sorgen und freut sich über eine starke Schulter. Oder deine Mitstudentin platzt vor Freude über eine gute Nachricht und hat jemanden, mit dem sie ihre Freude teilen kann. 
 
 

 

 

 

Be present! - hier und jetzt

Jean Vanier sagt es ziemlich drastisch: lass dein Handy links liegen und sei präsent. Wo immer du gerade bist, wer immer gerade vor dir steht. Präsent sein, nicht über gestern nachsinnen, nicht über morgen grübeln. Hier und heute!

 

Wir sind in unserem Alltag überfrachtet mit Eindrücken, Stimulationen, Information und Geräten. Wir sind viel zu beschäftigt und vergessen oft, wie "echte" Kommunikation geht. Das "Be present!" Jean Vaniers möchte ich mit einem Buchstaben ergänzen und eine zweite Message draus machen: "Be a present".

 

 
Das Geschenk deiner Anwesenheit und Präsenz ist riesengroß! Sei dir dessen bewusst und du wirst sehen, was für ein Hoffnungsschimmer du für deine Mitmenschen sein kannst. 
 
 

 

 

 

Von der Kunst des Zuhörens

Menschlichkeit, sagt Jean Vanier, besteht vor allem aus der Kunst, Verbindung zu schaffen, Verbindung zwischen den Menschen, die einander gerade begegnen.

 

Und wie geht das am einfachsten? Indem ich weiß, was mein Gegenüber beschäftigt, indem ich seine Geschichte kenne, weiß, was ihn geprägt hat. Jean Vaniers Tipp ist: "Frag die Menschen, was ihre Geschichte ist." Damit öffnet sich die Türe zu einem Gespräch, das über die üblichen Oberflächlichkeiten hinaus geht. Das Wichtigste kommt aber dann: "Sich zu begegnen heißt zuhören! (...) Ich muss dir zuhören, denn deine Geschichte ist eine andere als meine Geschichte."

 

Dadurch erkenne ich, dass mein Gegenüber Gaben und Fähigkeiten hat, die ich nicht habe, und umgekehrt. Jeder von uns hat seine Erlebnisse und Erfahrungen, von denen andere etwas lernen können. 

 

 

 

Die Sehnsucht nach dem unendlichen

Im vorletzten seiner Gedanken geht Jean Vanier auf die Suche nach der Einzigartigkeit der Menschen. Was uns von den Tieren unterscheidet, ist die Sehnsucht nach dem Unendlichen in uns. "Wir geben uns nicht mit der Endlichkeit zufrieden."

 

Auf einem Berg zu sitzen und das vor uns liegende Panorama zu bestaunen, führt uns unweigerlich zur Frage, woher diese Schönheit kommt und warum es das Universum gibt. Und diese Sehnsucht nach dem Unendlichen führt uns auf die Suche nach dem Übernatürlichen, nach der Spiritualität und letztlich auf die Suche nach Gott.

 

Wo liegen unsere Sehnsüchte? In jedem von uns stecken diese Fragen. Menschlich zu sein bedeutet für Jean Vanier, diesen Fragen auf den Grund zu gehen, mutig der eigenen Stimme zu folgen und das Unendliche, das so viel größer ist, als wir uns vorstellen können, zu suchen. 

Mariella Hartig

Fasziniert von der Schönheit der Natur, dem Austausch mit den Menschen um mich herum und meinem Engagement in einer ehrenamtlichen Hilfsorganisation finde ich eigentlich überall Inspiration. Es macht mir große Freude, Projekte auf die Beine zu stellen, kreativ zu gestalten und Neues kennenzulernen. Meine Begeisterung für Kunst & Kultur, Reisen und gute Bücher findet sich ebenso in meinen Blogs wie die Lebensweisheiten beeindruckender Persönlichkeiten.

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