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30.11.2022 | Simeon Ryckembusch

Ankommen und ankommen lassen

Es ist kalt, die Tage sind kurz, und die Weihnachtsmärkte sind wieder in vollem Gange: es ist Advent. Advent, was von dem Lateinischen „ankommen“ stammt, ist die Vorbereitungszeit der vier Sonntage vor Weihnachten.

Beginn eines neuen Kirchenjahres

Noch dazu ist der erste Adventsonntag, dieses Jahr war es der 27.11.2022, der Beginn des neuen Kirchenjahres, und nicht der erste Jänner. In diesen Tagen wollen wir Christen uns vorbereiten auf die Ankunft Christi, der als Gott Mensch geworden ist und unter uns gelebt hat, und wollen uns ebenso auf die Wiederkunft Christi am Ende der Tage besinnen. Früher war in dieser Zeit sogar Buße und Fasten von den Gläubigen verlangt, um sich geistlich auf das Fest der Geburt Jesu einzustellen. Dies ist heute nicht mehr so, doch sollen im folgenden Text einige Möglichkeiten dargestellt werden, um im Inneren unserer Herzen Raum zu machen für Gott: um in ankommen zu lassen in uns.

 

Der Adventkranz

Uns allen ist der Adventkranz aus Kindestagen wohl bekannt. Dabei ist dies eigentlich eine relativ neue Tradition, die erst im 19. Jahrhundert in der evangelischen Kirche erfunden wurde und sich nach dem ersten Weltkrieg auch immer mehr unter Katholiken verbreitete. Eine nach der anderen werden die vier Kerzen am jeweiligen Sonntag angezündet und bringen so immer mehr Licht in die Dunkelheit und deuten auf die Geburt Jesu hin, denn er ist das Licht unserer Welt. Der Kranz aus Nadelzweigen dient als Hinweis auf die Dornenkrone, die auch auf das Königtum Gottes verweist, und die Farbe Grün ist natürlich ein Zeichen für Hoffnung und Erneuerung.

 

 
 
 
Habt ihr euch schon einmal gefragt warum die dritte Kerze manchmal rosa ist? Am dritten Adventsonntag feiern wir „Gaudete!“, wir sollen uns also freuen! Denn an diesem Tag wird aus dem Philipper Brief gelesen „freut euch im Herrn alle Zeit“, und die liturgische Farbe der Freude ist Rosa, welchen ebenso am vierten Fastensonntag Einzug findet.
 
 
 
 

 

Wer keinen Adventskranz hat (die sind auch gar nicht billig, wenn man sie nicht selber bindet), kann auch einfach vier Kerzen aufstellen. Ich persönlich schalte dann gerne das Licht ab und genieße den Kerzenschein. Besonders stimmig ist es, wenn man dann ein Lied anstimmt, etwa "Wir sagen euch an den lieben Advent". Hierzu gibt es auf YouTube oder Spotify unzählige schöne Playlists ohne abgedroschene, englische Winterhits.

 

Weihnachtsmärkte besser besucht als Messen

Leider sind die Weihnachtsmärkte in der Adventzeit oft besser besucht als die Messen. Doch genau hier findet sich eine wunderschöne, uralte Tradition: die Roratemessen. Diese werden an den Werktagen frühmorgens und gebräuchlich nur unter Kerzenschein gefeiert. Oftmals versammelt sich die Gemeinde mit dem Priester danach zu einem gemeinsamen Frühstück, auch etwa in der Unipfarre in Innsbruck, wo Montag bis Freitag um 7:00 Uhr Messe gefeiert wird.

 

 
Das Wort Rorate stammt aus dem Alten Testament (Jesaja 45,8), denn hier heißt es „Tauet (= rorate) Himmel, von oben, ihr Wolken, regnet den Gerechten: Es öffne sich die Erde und sprosse den Heiland hervor.“ Dieser Vers wird als Antiphon zu manchen Roratemessen gelesen oder gesungen, woher sich der Name ergeben hat.
 
 

 

Wenn du Lust hast, komme gerne in der Unipfarre vorbei oder informiere dich, ob eine Pfarre in deiner Nähe Roratemessen anbietet.

 

Brotkast?

Zum Ende möchte ich dir noch ein Angebot zeigen, welches ich persönlich sehr schätze: BROTKAST. Was etwas komisch klingt, ist ein katholisches Angebot einer Schweizer Gruppe, welche dir bis Weihnachten einen täglichen Impuls über WhatsApp schickt. Am besten einfach ausprobieren, kostet nichts und man kann jederzeit wieder aussteigen.

 

Mehr dazu hier. Es gibt noch viele unzählige und sehr schöne Bräuche in der Adventszeit, sei es die Krippe, der Weihnachtsbaum oder das Kekse backen. Ich hoffe, du kannst dir dieses Jahr die Zeit nehmen, um dich auf Weihnachten und die Geburt unseres Heilands Jesu Christi einzustimmen und vorzubereiten, und ich wünsche dir eine besinnliche und ruhige Adventszeit.

Simeon Ryckembusch

22 Jahre alt und gebürtig aus dem wunderschönen Gmunden studiere ich in Innsbruck Medizin und Politikwissenschaft. In meiner restlichen Zeit gehe ich gerne Wandern, Klettern, Rennrad und Mountainbike fahren oder Skifahren, und ich bin aktiv in der Unipfarre Innsbruck, wo ich mit anderen jungen Christen durch ein vielseitiges Programm meinen Glauben vertiefe.

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