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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

How to: Rechtswissenschaften Aufnahmeprüfung

In diesem Jahr gibt's erstmals eine Aufnahmeprüfung fürs Jus-Studium. Wie ist die zu schaffen, wie bereite ich mich am besten vor?

Ab dem Wintersemester 2019/20 ist es nun auch beim Studiengang Rechtswissenschaften alias Jus soweit: Die Studienanfänger erwartet eine Aufnahmeprüfung, um zum Studium zugelassen zu werden.


Du maturierst dieses Jahr und ärgerst dich, dass genau dann, wenn du mit dem Studium anfängst, eine Aufnahmeprüfung zu machen ist? Oder du hast die Matura noch vor dir, interessierst dich aber für den Studiengang und möchtest dich daher über die Aufnahmeprüfung informieren?


Ich studiere im 6. Semester und werde dir im folgenden Beitrag erzählen, was ich über die Aufnahmeprüfung weiß. Ich habe Tipps parat, worauf du beim Lernen dafür achten kannst.

 

Ablauf der Jus-Aufnahmeprüfung

Zuerst kommen wir kurz zum Organisatorischen, damit du überhaupt zur Aufnahmeprüfung antreten kannst.

 

1.    Online-Self-Assessment (OSA)

Das OSA kannst du ganz gemütlich von zuhause aus durchführen.

 

Es ist ein Online-Fragebogen, bei welchem du ein bisschen mehr über dein zukünftiges Studium erfahren sollst. Als Ergebnis wird dir eine Einschätzung gegeben, ob du für diesen Studiengang persönlich und fachlich geeignet erscheinst.


Du brauchst dich nicht darauf vorzubereiten und es fließt auch nicht in die Benotung der eigentlichen Aufnahmeprüfung ein! Dieser Schritt dient nur deiner Selbsteinschätzung.

 

2.    Registrierung und Antrag auf Zulassung

Lege dir online ein Konto an, beantrage die Zulassung zum gewünschten Studium und bezahle den Kostenbeitrag von 50€, das war‘s auch schon.

 

3.    Der schriftliche Aufnahmetest

Man hat zwei Stunden Zeit, um drei Teilbereiche zu absolvieren:

  • Fachwissen aus dem vorgegebenen Lernstoff (25%),
  • Textverständnis (50%)
  • und kognitive Fähigkeiten (25%).

Man kann den Aufnahmetest also auch durchaus ohne perfektes Wissen aus dem Lernstoff bewältigen!


Der „vorgegebene Lernstoff“ sind 51 Seiten (online zu finden). Durch das Lesen bzw. Lernen dieser Kapitel bekommst du schon vor dem Studienbeginn ein Gefühl dafür, womit du dich später im Studium ausführlicher beschäftigen wirst, zum Beispiel wie die Rechtsordnung überhaupt aufgebaut ist. Vor allem findest du dabei heraus, ob dich der Stoff wirklich so sehr interessiert, dass du dir vorstellen kannst, dich weitere weitere Jahre damit zu beschäftigen.

 

Worauf kommt es beim Lernen an?

Als ich noch zur Schule ging, hatte ich eine für mich perfekte Lernmethode entwickelt. Doch es dauerte nicht lange und ich bemerkte, dass sich das Lernen fürs Studium doch grundlegend von dem der Schule unterscheidet. Also musste ich eine neue Lernmethode finden – das werden wahrscheinlich auch einige von euch tun müssen. Wie man persönlich am effektivsten lernt, muss jeder für sich selbst herausfinden. 

 

Beim Lernen von juristischen Inhalten kommt es oft auf eine bestimmte Wortreihenfolge oder auch auf bestimmte einzelne Wörter an. Sinngemäß wiedergeben ist da oft der falsche Weg. Eher wird da das Jusstudium seinen Vorurteilen gerecht: Es geht um’s Auswendig-Lernen. Das ist oft ziemlich anstrengend und ein „ja, so ungefähr habe ich das eh gemeint“ reicht leider nicht.

 

 
Eher wird da das Jusstudium seinen Vorurteilen gerecht: Es geht um’s Auswendig-Lernen. Das ist oft ziemlich anstrengend und ein „ja, so ungefähr habe ich das eh gemeint“ reicht leider nicht.
 
 

Außerdem gibt es auch einige Begriffe, die im allgemeinen Sprachgebrauch juristisch gesehen falsch verwendet werden. Das erste Beispiel, das man im Studium lernt: Besitz und Eigentum. Viele Menschen verwenden diese Wörter als Synonyme. In Wirklichkeit bedeuten sie aber nicht dasselbe und dürfen daher bei der Prüfung auch nicht verwechselt bzw als Synonyme verwendet werden!

 

Keine Angst vor der Aufnahmeprüfung in Jus

Was ich dir auf jeden Fall noch mitgeben kann: Keine Angst vor der Aufnahmeprüfung! Die Aufnahmeprüfung soll keine gezielte Knock-out-Technik darstellen, sondern sie soll dir helfen herauszufinden, ob es das richtige Studium für dich ist. Sie soll den Zahlen der Studienabbrecher in den ersten ein bis zwei Jahren entgegenwirken.

 

Der Sinn dahinter ist nicht, dass du Vorbereitungskurse besuchen musst, die viel Geld kosten.

 

Wenn du dich für den Studiengang Rechtswissenschaften interessierst, ist die Aufnahmeprüfung bestimmt kein Hindernis für dich. Ich wünsche dir viel Erfolg!

 

Aufnahmeprüfung Rechtswissenschaften

  • Wien: Anmeldung bis 15. Mai, Prüfung am 4. Juli 2019
  • Graz: Anmeldung bis 15. Mai, Prüfung am 23. Juli 2019
Sarah

Ich bin 20 Jahre alt, studiere im 6. Semester Jus und arbeite neben dem Studium in einer Rechtsanwaltskanzlei. In meiner Freizeit unternehme ich gerne etwas mit Freunden und in der Natur. Außerdem bin ich Jugendvertreterin im Pfarrgemeinderat und leite eine Jugendgruppe. Im Winter arbeite ich seit fünf Jahren in einer Skischule als Skilehrerin.

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