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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at
20.03.2019 | Aufnahmeprüfung

Wie schaffe ich die Aufnahmeprüfung fürs Studium?

Eine Umfrage unter den Bloggern zeigt: Um die Aufnahmeprüfung zu schaffen, hilft vor allem, sich vorab über die Prüfung und das Studienfach zu informieren und gelassen zu bleiben.

Hast du die Frage "Was soll ich studieren?" für dich beantwortet, kommt die nächste Challenge auf dich zu. Denn das Interesse an einem Studium ist noch keine Garantie für einen Studienplatz – mitunter musst du eine Aufnahmeprüfung absolvieren. Was für Studiengänge an der Fachhochschule selbstverständlich ist, ist mittlerweile auch bei einigen Studienrichtungen an den Universitäten notwendig. 

 

Wie ist die Aufnahmeprüfung zu schaffen? Welche Tipps haben Studierende, die bereits einen Eignungstest hinter sich haben? Wir haben bei unseren Bloggern nachgefragt, die unterschiedliche Tests absolviert haben.

 

Tipp 1: Lernroutine entwickeln

 

 
Johannes Wagner - MEINPLAN.at
 

Aufnahmeprüfung Medizin, Uni Krems
 

Also wenn ich mich nochmal auf den Aufnahmetest vorbereiten müsste, würde ich meinem Ich Folgendes raten:
 

1. Früh genug anfangen. Man hat ein riesiges Stoffgebiet und viele Untertests, deswegen kann man am Anfang leicht überfordert werden. Am besten den Stoff in kleine, feine Häppchen aufteilen und früh genug beginnen, dass man am Ende nicht so einen Stress hat (bei mir waren es ca. 6 Monate davor).

2. Am Anfang alle relevanten Unterlagen besorgen und dann eine Routine beim Lernen aufbauen (also zuerst ein Kapitel zusammenfassen und dann Fragen dazu stellen z.B. - hier einfach schauen, was für einen selbst am besten passt).

3. Lernvideos auf YouTube ansehen.

4. Pomodoro-Technik fürs Lernen anwenden: 50 Minuten lernen, 10 Minuten Pause. 50 Minuten lernen, 10 Minuten Pause. Keine Lernmarathons mit 3 Stunden ohne Pause dazwischen, das Gehirn kann sich nicht so lange konzentrieren.

4. Irgendwann wird früher oder später ein Motivationstief kommen, wo man keine Lust mehr haben wird zu lernen. Hier darf man sich nicht entmutigen lassen, sondern muss darauf achten, dass man auch einen guten Ausgleich hat (Sport, Musik, etc.). Eine Lernroutine jeden Tag hilft auch, sich nicht so leicht von dem Motivationstief aus der Fassung zu bringen. Am wichtigsten ist, interessiert an den Stoff heranzugehen und Spaß dabei zu haben (so gut es geht ;) ).

 

- Johannes Wagner -

 
 

 

Tipp 2: Auf Zusammenfassungen zurückgreifen

 

 
© Viktoria Hinterleitner/MEINPLAN.at
 

Aufnahmeprüfung Lehramt, Uni Wien

„Fürs Lehramtsstudium gibt es eine allgemeine Aufnahmeprüfung. Es gab dazu auch ein Buch, doch von einer Bekannten hatte ich eine Zusammenfassung bekommen. Diese habe ich mir einige Male durchgelesen und bin ansonsten relativ unvorbereitet an die Sache herangegangen.

 

Die Prüfung an sich war sehr allgemein aufgebaut, ein Teil war ein MC-Test zu pädagogischen Fragen, beim zweiten Teil wurde das logische Denken überprüft. Zum Glück konnte ich die Prüfung gemeinsam mit meiner besten Freundin machen, was die ganze Situation für mich ungemein entspannt hat.“

 

- Viktoria Hinterleitner -

 

Tipp 3: Die Aufgaben zuhause üben

 

 

© Nadja Riahi/MEINPLAN.at
 

Aufnahmeprüfung Journalismus und neue Medien, FHWien der WKW

 

„Das Aufnahmeverfahren für das Masterstudium ‚Journalismus und neue Medien‘ an der FHWien der WKW verläuft in zwei Phasen. Nach der Einsendung der erforderlichen Unterlagen habe ich mir online einen Termin für den EDV-Test ausgesucht. Je früher du dich bewirbst, desto mehr Auswahl hast du. Ansonsten macht der Zeitpunkt der Bewerbung keinen Unterschied. Der EDV-Test setzt sich aus wirtschaftswissenschaftlichen Fragen und Spezialfragen zu den Themen Journalismus und neue Medien zusammen. Es gibt eine Pflichtlektüre, die habe ich ehrlich gesagt aber nur überflogen, da ich durch meine Zeit an der WU schon Wissen in diesem Bereich gesammelt habe.

 

Für den zweiten Schritt, der etwa ein Monat später stattfindet, habe ich mich intensiv vorbereitet. Dazu musst du zuerst ein Bewerbungsvideo abschicken, danach wird an einem Tag auf der FH ein Kommentar zu einem tagesaktuellen Thema geschrieben, anschließend gibt es ein Gruppenhearing vor einer Jury. Zur Vorbereitung habe ich die Monate davor noch intensiver Zeitung gelesen - besonders die Kommentare habe ich mir gut angeschaut. Ich habe mir auch eine Checkliste geschrieben, wie man einen Kommentar aufbaut etc. Für das Hearing ist es wichtig zu wissen, welche Medien es in Österreich gibt und welche journalistischen Größen sich im Medienpool tummeln. Die Motivation hinter der Bewerbung wird auch erfragt.“

 

- Nadja Riahi -

 
 

 

Tipp 4: In einer Facebook-Gruppe mit erfahrenen Studenten austauschen

 

 

 

© Zofia Wegrzecka/MEINPLAN.at
 

Aufnahmeprüfung Media- und Kommunikationsberatung, FH St. Pölten

 

„Eher zufällig bin ich bei der BeSt in Wien auf den Studiengang Media- und Kommunikationsberatung an der FH St. Pölten gestoßen. Meine Entscheidung, diesen Weg einzuschlagen, fiel aus diesem Grund eher spontan, wodurch auch nicht viel Zeit für große Vorbereitungen für den Aufnahmetest blieb. Gute Informationen, wie das Aufnahmeverfahren verlaufen würde, wie der Test aussehen würde und auf welche Art und Weise man sich vorbereiten könne, erhielt ich über die Facebook-Gruppe des Studiengangs, die spezifisch für „Neueinsteiger“ erstellt worden war. Dort konnte man Fragen stellen und erhielt Tipps von Studenten und Studentinnen des Studiengangs zu allen möglichen Themen, die den Studienbeginn und die Aufnahme betrafen. Diesen Kontakt mit Studenten und deren hilfreiche Ratschläge fand ich sehr beruhigend.

 

Als der Tag der Aufnahme kam, ging ich aufgrund meiner eher spontanen Entscheidung mit der Einstellung in den Aufnahmetest hinein, mir einfach nur einen Eindruck zu verschaffen und mich dann, das Jahr darauf, ernsthaft vorzubereiten und nochmals anzutreten. Die Aufnahme bestand aus einem Computertest, der logisches Denken erforderte, einem schriftlichen Test, wo Fragen zum Allgemeinwissen gestellt wurden, und einem Aufnahmegespräch, vor welchem ich sehr nervös war. Da ich die Tipps der Studenten, mich über aktuelle Geschehnisse in der Kommunikationsbranche zu informieren, befolgt hatte, verlief das Gespräch sehr angenehm. Nachdem ich kurz über mich und meine Motivation für dieses Studium geredet hatte, wurde ich auch zu den aktuellen Nachrichten befragt.

 

Nach zirka zwei Wochen erhielt ich eine Rückmeldung per Mail, dass ich den Studienplatz bekommen hatte, was mich tatsächlich sehr überraschte, da meine Vorbereitung eher knapp ausgefallen war.

 

Mein Tipp an alle, die sich auf einen Aufnahmetest vorbreiten: Informiert euch, ob es auch für euer Studium eine Facebook-Gruppe gibt, in der ihr euch mit erfahrenen Studenten austauschen könnt.“

 

- Zofia Wegrzecka -

 
 

 

Tipp 5: Vorab Erfahrung im Studienfach sammeln

 

 
© HemmaFM / MEINPLAN.at
 

Aufnahmeprüfung Soziale Arbeit, FH Campus Wien


„Ein Tipp für die Aufnahme für Soziale Arbeit: sich vor der Bewerbung sozial engagieren. Alle, die genommen wurden, hatten in die Richtung Erfahrung. Ob als Jungscharleiterin, Zivildiener, beim Freiwilligen Sozialen Jahr oder als Helfer in der Notschlafstelle, es waren alles Leute, die wissen, was da auf sie zukommt und die schon engagiert für das Gemeinwesen waren. Leute, die von heute auf morgen auf die Idee kommen, dass sie gerne die Welt retten wollen, verbunden mit unrealistischen Vorstellungen oder dem „Ich werde Kindern in Afrika zu Essen geben“-Komplex sind nicht so gerne gesehen, Idealismus wird hingegen sehr geschätzt.

 

Das hab ich auch immer allen geraten, die sich für das Studium interessieren: Erfahrungen sammeln und wissen, warum man das Studium machen will.

 

- Hemma FM -

 
 
 

 

Tipp 6: Nicht aufgeben, Aufnahmeprüfung mehrmals versuchen

 

 
Emanuela Sutter/MEINPLAN.at
 

Aufnahmeprüfung Instrumentalmusik, Musikuni Wien

„Die eine Sache, die das Musikstudium von allen anderen Studiengängen unterscheidet, ist, dass man nicht einfach ein paar Monate vor der Aufnahmeprüfung damit anfangen kann, sich darauf vorzubereiten. Die Vorbereitung beginnt eigentlich als Kind, spätestens als Jugendlicher, mit dem Erlernen eines Musikinstrumentes und der dazugehörigen Musiktheorie. Diese Dinge kann man sich nicht innerhalb eines Jahres aneignen (außer man ist Mozart 2.0 ;D).

 

Ein Jahr vor meinem Aufnahmeverfahren an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien spielte ich am Tag der Offenen Tür der Professorin vor, die mein gewünschtes Fach, Harfe Konzertfach, unterrichtete. Das ist auch mein Tipp Nr. 1: Nimm im Vorfeld unbedingt zu deinem/deiner gewünschten ProfessorIn Kontakt auf und frage, ob du ihm/ihr vorspielen kannst! Da lernt ihr euch kennen und er/sie kann dir Tipps geben, was du verbessern kannst, oder wie deine Chancen, aufgenommen zu werden, stehen.

 

Mein Tipp Nr. 2: Unterschätze die Musiktheorie und den Gehörtest nicht! Der ist besonders bei den Instrumental(Gesangs)pädagogikstudien (kurz: IGP) sehr schwer. Ich habe einige sehr talentierte MusikerInnen kennen gelernt, die jedoch nicht bis zum Vorspiel kamen, da sie die Theorieteile nicht bestanden. Wenn man ein IGP-Studium in Betracht zieht, darf man nicht auf das Klavier-Vorspiel vergessen, das nach einem erfolgreich bestandenen Theorieteil an der Reihe ist. Es ist also wichtig, rechtzeitig, das heißt mindestens ein Jahr vor der Aufnahmeprüfung, mit dem Klavierspielen anzufangen (das wird bei jedem Instrument, sowie bei Gesang, verlangt).

 

Mein Tipp Nr. 3: Nicht aufgeben und die Aufnahmeprüfung an mehreren Musikunis und Konservatorien machen! Es ist ganz normal, dass die Aufnahme oft erst beim zweiten oder dritten Antritt klappt.

 

Mein Spezial-Tipp: Versuche, auf irgendeine Art und Weise deinen Fuß in die von dir gewünschte Universität zu bekommen und sei es vorerst in ein anderes Fach. Wenn du z.B. gerne IGP studieren würdest, du die Aufnahmeprüfung jedoch nicht bestehst, probiere unbedingt, in das Konzertfach- oder Musikerziehungsstudium zu gelangen. Von dort gelingt ein Wechsel in das IGP Studium viel einfacher.

 

- Emanuela Sutter -

 
 

 

Tipp 7: Vorab über die Prüfung informieren

 

 
Resa Maria/MEINPLAN.at
 

Aufnahmeprüfung Logopädie, FH Campus Wien

 

"Ich habe mich damals an einer Fachhochschule und zwei (damals noch) Akademien für den Studiengang Logopädie beworben. Die Aufnahmeverfahren waren je nach Standort etwas unterschiedlich.

 

An der FH JOANEUM in Graz musste ich zuerst einen schriftlichen Reihentest machen, einige Monate später wurde ich zu einem berufsspezifischen Eignungstest eingeladen, wo Stimme, Gehör und Artikulation beurteilt wurden, und am Ende stand das persönliche Bewerbungsgespräch.

 

Am meisten hat mir geholfen, mich auf den jeweiligen Homepages der Fachhochschule/Akademien gut über das Aufnahmeverfahren zu informieren und die dort angeführten Mustertests genau durchzumachen.

 

Im Bewerbungsgespräch wurde besonders viel Wert auf praktische Erfahrungen im sozialen Bereich gelegt und darauf, über das Berufsbild ausführlich Bescheid zu wissen. Ich würde daher jedem und jeder, der/die sich für das Studium Logopädie interessiert empfehlen: Sprecht mit einer Logopädin/einem Logopäden und macht ein Praktikum im logopädischen oder in einem anderen sozialen Bereich. Das gibt euch erstens selbst mehr Sicherheit, ob ihr diesen Beruf ergreifen wollt, und verschafft euch zweitens Pluspunkte im Aufnahmeverfahren."

 

- Resa Maria -

 

Tipp 8: Test online simulieren

 

Edith Hechtberger - MEINPLAN.at
 

Aufnahmeprüfung Psychologie, Uni Wien

 

Einer der Studienaufnahmetests mit den meisten BewerberInnen in Österreich ist der Aufnahmetest für das Psychologiestudium an der Universität Wien. Doch das ist kein Grund, die Hoffnung zu verlieren.

 

Der Test besteht aus drei Teilen. Einem theoretischen Teil, in dem ausgewählte Kapitel aus einem Psychologie-Lehrbuch abgeprüft werden, einem Part mit formal-analytischen Aufgaben und einem englischen Textverständnis. Alles im Multiple-Choice Format.

Ich empfehle vor allem für den theoretischen Teil wirklich genau und detailliert zu lernen. Außerdem hat es mir sehr geholfen, vorher die Testsimulation auf mymorize.net zu machen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die Fragen gestellt werden. Ich habe auch einen Vorbereitungskurs für den formal-analytischen Teil besucht, den ich allerdings nicht weiterempfehlen würde, da wir dort viel schwierigere Beispiele gemacht haben, als letztendlich zum Test kamen.

 

Am Testtag habe ich darauf geachtet, zuerst zügig alle Fragen durchzuarbeiten, bei denen ich mir relativ sicher war, um dann noch genug Zeit für den Englisch-Teil zu haben. Das Lesen nimmt nämlich ganz schön viel Zeit in Anspruch. Danach habe ich mich noch an den Aufgaben versucht, die ich etwas schwieriger fand.

 

Generell finde ich, wenn man ordentlich gelernt hat, hat man eigentlich relativ gute Chancen auf einen Studienplatz.

 

- Edith Hechtberger -

 

 

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