AAA
Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Mein Abenteuer Erasmus in Irland

Christa verbringt ihr Erasmus-Semester in Irland. Über Überwindungen, Freundschaften und persönliches Wachstum, wie es nur ein Auslandssemester bieten kann.

Der Blick auf den Kalender macht mich melancholisch: Mein Erasmus-Semester in Limerick neigt sich dem Ende zu! Obwohl die Vorfreude, nach Hause zu kommen, steigt, wird mir langsam bewusst, dass die Zeit wieder einmal zu schnell verflogen ist.

 

Ich wollte mir im Laufe meines Studiums das Privileg nicht nehmen lassen, ein Semester ins Ausland zu gehen und so habe ich mein erstes Master-Semester hier in Irland verbringen dürfen. Um ehrlich zu sein, hab ich mir das Weggehen von zu Hause leichter vorgestellt: Der Abschied von meiner WG in Innsbruck, von meinem Freund und von meiner Familie war emotionsgeladen. Es war eine Überwindung, mich alleine auf den Weg zu machen, es hat sich rückblickend jedoch sehr gelohnt und war definitiv eine meiner guten Entscheidungen im Studium und im Leben.

 

Zugegeben, das Wetter hat mich an manchen Tagen etwas verzagen lassen und damit kann ich sicher niemanden von Irland überzeugen, doch dafür habe ich ein paar andere gute Gründe gesammelt, warum diese grüne Insel ein optimales Ziel für ein Erasmus-Semester sein könnte (wobei einige Punkte sicher auch für andere Studienorte im Ausland zutreffen ;)) :

 

#1 Improve your English

 
Erasmus in Irland © Christa Plank/MEINPLAN.at
 

Erasmus in Irland: Super, um Englisch zu lernen © Christa Plank/MEINPLAN.at

 
 

 

Dies war wohl mein Grund Nummer eins, warum ich mich für Irland entschieden habe: Ich wollte mein Englisch verbessern. Meine Sprachkenntnisse reichten meistens für einen flüchtigen Small-Talk oder für das Nach-dem-Weg-Fragen im Urlaub aus, doch als ich mein Semester in Limerick begann, merkte ich erst, wie eingerostet mein Englisch tatsächlich war. Damit sorgte ich mit meinen Wort-für-Wort-Übersetzungen oft für so manchen Lachanfall bei meinen WG-Mitbewohnerinnen und bei mir selber!

 

Doch nach dem ersten Monat machte sich schon eine deutliche Verbesserung hörbar und ich fand es nicht mehr so anstrengend, mich zu unterhalten oder einer Vorlesung an der Uni zu folgen. Außerdem besuchte ich einen Sprachkurs, der für ‚Exchange Students‘ angeboten wurde, der auch dazu beigetragen hat. Wer damit noch nicht genug hat, könnte auch noch einen Gälisch-Kurs besuchen, um eine etwas exotischere Sprache zu lernen (dies ist neben Englisch die Hauptamtssprache in Irland).

 

#2 Internationale Freundschaften

 
Internationale Freundschaften © iStockphoto.com/MEINPLAN.at
 

Erasmus heißt: internationale Freundschaften knüpfen © iStockphoto.com/MEINPLAN.at

 
 

 

Mit Frankreich in einer Vorlesung sitzen, mit Australien Nachmittagstee trinken, mit Marokko eine Zigarette rauchen, mit Finnland feiern gehen und mit den USA bis wild in den Morgen tanzen: Das ist Erasmus! In meiner Studentenunterkunft wohnen neben irischen Student*innen mehr als zehn andere Nationen unter einem Dach. Es macht das Leben hier spannend und sehr vielfältig, man lernt andere Mentalitäten kennen und denkt auch über seine eigene Herkunft mehr nach. Und obwohl alle so verschieden sind, schweißt das gemeinsame Semester im Ausland doch zusammen. Bekanntschaften und richtige Freundschaften ergeben sich hier sehr schnell und ich bin davon überzeugt, dass manche auch über das Semester hinaus andauern werden!

 

#3 Pubs, Parks und Palmen

 
Pubs, Parks und Palmen in Irland © Christa Plank/MEINPLAN.at
 

"Guinness is good for you" © Christa Plank/MEINPLAN.at

 
 

 

Neben den ganzen internationalen Studenten darf man natürlich auch die irische Kultur nicht vergessen, die es wert ist kennenzulernen. Die Menschen hier sind vor allem eines: hilfsbereit und warmherzig (trotz oder vor allem wegen dem Wetter). Vom ersten Augenblick an wurde ich hier sehr gastfreundlich empfangen.

 

Die bunten Türen, die vielen Blumen und Palmen im Park und zu guter Letzt das Pub-Leben verrät schon sehr viel über die irische Mentalität. Irgendwo singt oder tanzt immer jemand und auch Bierliebhaber sind hier am richtigen Fleck, vor allem weil das bekannte Guinness in Irland ja besser schmecken soll als sonst auf der Welt. Und auch wenn ihre Wahrnehmung für Temperatur sehr anders erscheint, ihr Akzent am Beginn für Verwirrung sorgt und die öffentlichen Verkehrsmittel irgendwie immer in Verspätung sind, sind die Iren und Irinnen ein sehr liebenswertes und zufriedenes Volk, mit dem man mehr als nur Alkohol trinken kann.

 

#4 Reisen

 
Reisen während dem Auslandssemester © MEINPLAN.at
 

© Christa Plank/MEINPLAN.at

 
 

 

Ein Semester im Ausland soll natürlich auch sein, um das Land, in dem man für einige Monate lebt, zu bereisen. Irland hat neben großartigen Städten wie Dublin, Cork, Galway oder Belfast noch viele Wunder der Natur zu bieten, die auch bei Regenwetter atemberaubend sind! Neben den klassischen Klippen und Küstengebieten (Cliffs of Moher, Ring of Kerry, Burren, Dingle) gibt es auch viele Seen und gebirgigere Gegenden (Connemara National Park, Wicklow Mountains). Für alle Geschichtsinteressierten bietet Irland bedeutende Denkmäler und Ruinen wie zum Beispiel den Rock of Cashel im County Tipperary.

 

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kann man sich trotz Verspätungen einigermaßen gut fortbewegen, ansonsten gibt es immer wieder angebotene Touren oder man gönnt sich für einige Tage den Luxus und leiht sich ein Auto aus, damit kann man die Insel am besten erkunden! Wenn man dann noch Geld zur Verfügung hat, könnte man auch Wochenend-Trips nach London, Edinburgh oder New York planen, die Flugpreise dafür fallen hier meist billiger aus.

 

#5 Wachsen – wenn auch nicht in cm

 
Beim Auslandssemester an sich wachsen
 

An einem Auslandssemester kann man nur wachsen © Unsplash

 

Ein letzter guter Grund für ein Semester in Irland oder sonstwo im Ausland ist, dass man daran eigentlich nur wachsen kann! Man wird selbstbewusster, mutiger, flexibler, zufriedener und offener für Neues, auch wenn es immer wieder Herausforderungen und manchmal Rückschläge gibt, die es zu meistern gilt. Ich glaube, es ist eine gute Gelegenheit, dem Alltagstrott zu Hause für einige Monate zu entkommen, um die Umgebung in der Heimat wieder mehr schätzen zu lernen.

 

Vielleicht entdeckt man ganz neue Seiten und verborgene Talente an sich oder man nutzt die Gelegenheit, um Laster über Bord zu werfen und Abstand zu gewinnen. Denn man lernt neben vielen neuen Menschen am meisten sich selbst besser kennen und kann dabei auch mal neue, verrückte Sachen ausprobieren, die man zu Hause so nie machen/tragen/sagen würde. ;)

Christa Plank

Ich bin in Innsbruck und Südtirol zuhause, singe gerne laut und überall, mag am liebsten glutenfreie Pizza mit Rucola, reagiere allergisch auf Engstirnigkeit und Ungerechtigkeit und würde gerne mal am Meer leben.

Ähnliche Beiträge
6 Gründe, wieso du deine Komfortzone verlassen solltest
Weiterlesen
Wer braucht schon die EU? - ICH!
Weiterlesen
Von Computerunterricht bis Reisanbau: Auslandsjahr in Kambodscha
Weiterlesen
Was mir niemand über Erasmus gesagt hat
Weiterlesen
Zurück zur Übersicht
Blog kommentieren
Blog teilen