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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Mein Ort, um Kraft zu tanken

Warum Musik ein Weg sein kann, um zu Gott zu finden und Kraftquelle sein kann.

  • Ein Lied erklingt und plötzlich bekomme ich Gänsehaut.
  • Ich vernehme einen tiefen Ton und spüre ein Gefühl von einer wohltuenden Fülle.
  • Der Text eines Liedes passt perfekt zu meiner Lebenssituation und ich fühle mich irgendwie verstanden.

Wie kann das sein? Hast du das auch schon mal erlebt?

 

Die Musik durchdringt das menschliche Leben. Sie begleitet uns von der Empfängnis bis in den Tod hinein. Wenn etwas als angenehm oder wohltuend empfunden wird, ist das „Musik für die Ohren“. Um Aufmerksamkeit zu erlangen, werden Sprichwörter wie „Hier spielt die Musik“, „Ich gebe den Ton an“, oder „Du spielst die erste Geige“, verwendet. Wenn dem Menschen etwas sehr nahegeht, drückt er sich durch ein musikalisches Bild aus und bekennt: „Da kann ich ein Lied davon singen.“

 

 

„Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber schweigen unmöglich ist.“ 

- Victor Hugo -

 
 

Victor Hugos Zitat bekräftigt mich in der Annahme, dass Musik seit jeher für Menschen ein Medium ist, um Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Musik kann Ursache für emotionale Reaktionen sein. Ganz individuell betrachtet kann jeder Mensch wunderbare Momente, aber auch traurige Situationen emotional durch Musik verarbeiten. 

 

Spannend! Wie passen also Musik und Spiritualität zusammen? 

 

Zuvor schauen wir uns aber kurz an, was unter dem Begriff Spiritualität verstanden werden kann. Spiritualität ist das Offensein für das unbegrenzt Größere dieser Welt. Mit dem Großen – mit Gott – in Beziehung sein. Ein spiritueller Mensch ist eine suchende, eine offene Person. Eine Person, die am Weg ist. Spirituell zu sein heißt auch, ganz bei sich selbst zu sein, ruhig zu werden, zu spüren, anzukommen, Kraft zu schöpfen, mit Gott in Verbindung zu sein. Eine nicht erklärbare Wirklichkeit zu erleben. Man kann sagen, dass Spiritualität einen Prozess bewirkt, der einem hilft zu reifen, Mensch zu werden.

 

Das Zitat von Christoph Rueger zeigt die Verbindung von Musik und Spiritualität ganz deutlich: 

 
„Musik kann so vieles sein: ein klingendes Vergnügen, ein willkommener akustischer Hintergrund, Medium zum ausgelassenen bis zärtlichen Tanz, Gottesdienst. Doch vor allem ist sie eine der höheren Welten.“ (Christoph Rueger; zit. n. Jaschinski, 2004, S. 5)
 
 

 

Wo kann ich Stille erleben?

In der heutigen Zeit, in der die unterschiedlichsten Geräusche unseren Alltag oft spürbar beeinträchtigen, finde ich es unbeschreiblich wichtig, genau solche Orte der Ruhe zu schaffen. Jedem einzelnen Menschen – das Alter spielt keine Rolle – sollen Orte und Gegebenheiten geschenkt, eröffnet und angeboten werden, bei denen das Kennenlernen der STILLE, das Ankommen und Angenommensein, das Beten und Zeit für sich und Gott zu haben, im Zentrum stehen. 

 

Hast du solche Orte oder so eine Gemeinschaft, wo du das erleben kannst? Gibt es in deiner Pfarre oder Umgebung solche Angebote? Ich denke, es ist wichtig, ganz gut hinzuspüren, welche Art von Gebet und Angebot für dich und deine Spiritualität richtig ist.


Was passt am besten zu mir? Lobpreis, Anbetung, Stille, Taizé-Gesang, Jugendmesse?
 

Einige Angebote, die ich selbst immer wieder mal erlebe, möchte ich hier anfügen:

  • Ein Taizé-Gebet ist für mich eine ganz berührende und stärkende Gebetsform. Die Raumgestaltung mit Kerzenlicht, der Duft von Weihrauch, die wiederholenden Liedzeilen fühlen sich enorm kräftigend und zugleich erholsam an. Sich auf so einen Gebetsabend einzulassen wünsche ich dir!
  • Die Jugendvigil, Jugendvesper, Gebetsabende in einem Stift bieten solche Möglichkeit an. „Warum fohrst´n do immer hin?“, so werde ich des Öfteren gefragt. Ja, wieso? Ganz ehrlich? - „Weil es mir Kraft gibt!“ Jede/r kann dort so sein, wie er/sie ist. Menschen kommen mit ihren Talenten und Beeinträchtigungen, ihrer Freude, ihrem Jubel und ihrem Dank, aber auch mir ihrer Angst, Trauer und Aussichtslosigkeit dort hin. Gemeinsam mit vielen anderen jungen Erwachsenen, Mitchristinnen und Mitchristen darf ich Gott durch Wort und Gesang loben und anbeten. 

Beim Singen die Beziehung zu Gott stärken

„Wer singt, betet doppelt“ hat Augustinus gesagt. Und dies ist auch meine persönliche Erfahrung. Mit dem Singen und Musizieren kann ich meine Beziehung zu Gott lebendig werden lassen.

 

Wenn unsere Herzen offen und bereit sind, wenn wir zu ihm kommen wollen, um seinen Segen zu empfangen, dann kann ich diese Kraft spüren. Jesus weiß, was wir brauchen, besonders dann, wenn unser Weg gerade schwierig scheint.

 

Jesus will uns beistehen, er möchte unser Leben begleiten. Er will unser Freund sein! Damit eine Beziehung gelingen kann, muss man sich Zeit nehmen und sie gut pflegen, um sie wachsen und reifen zu lassen. Auch unsere Beziehung zu Jesus benötigt diese Zeit.

 

Was macht so einen Ort besonders und wodurch schöpfe ich Kraft?

In einem Stift kann eine einmalige Atmosphäre erlebt werden. Dazu zählen auch die Menschen, vor allem die Mönche und Ordensfrauen, die sich liebevoll darum bemühen. Der Umgang untereinander, die gute Gesprächsbasis, die Wertschätzung sowie das Gefühl ganz und gar angenommen zu sein, faszinieren mich stets aufs Neue.

 

Die Mönche und Ordensfrauen laden Menschen ein, uns mit ihrem Impuls, ihrem Glaubenszeugnis ein stärkendes Wort auf den Weg mitzugeben. Dort wird der Glaube lebendig und die Gemeinschaft schenkt Freude und Halt. Ich wünsche uns allen, immer wieder Menschen und Orte zu finden, wo wir Freude, Gemeinschaft und die unbegrenzte Größe – Gott – erleben können.

Andrea Mühlberghuber

Wohne in Niederösterreich, ausgebildete Kindergarten- und Religionspädagogin und 25 Jahre jung. Musik, lecker Essen, mein Glaube an Jesus, die frische Luft bei einem Spaziergang und philosophische Gespräche mit wichtigen Menschen bereichern mein Leben.

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