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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Nachhilfe: Nebenjob mit Verantwortung

Was tun, wenn der Nachhilfeschüler schlechte Noten schreibt? Oder die Chemie nicht stimmt? Nathalie erzählt aus Erfahrung.

Wenn du an Nachhilfe denkst, assoziierst du damit vielleicht schlechte SchülerInnen, die dem Unterricht in der Schule oder auf der Uni nicht folgen können. Manchmal verbindet man damit auch "mangelnde Intelligenz". Manche Leute benötigen Nachhilfe obwohl sie eigentlich nicht "dumm" sind – schlichtweg, um den Lehrstoff irgendwie in den Kopf zu bekommen … Steckt da mehr dahinter? 

 

Die Chemie muss stimmen

 
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Wenn die Chemie nicht stimmt und die Noten sich nicht verbessern, sollte man den Nachhilfelehrer wechseln. © iStock / MEINPLAN.at

 

 
 

Wie es auch in der Schule ist: Zwischen manchen Lehrenden und Studierenden herrscht Sympathie, bei anderen Antipathie. So kann es schon mal vorkommen, dass Nachhilfestunden nicht "funktionieren" – und das, obwohl du den Stoff perfekt beherrscht und dein Schützling sogar motiviert ist! Ich hatte diesen Fall zwar erst ein einziges Mal – wichtig ist aber: Wenn es so ist, heißt es, die Gegebenheiten zu akzeptieren und im Interesse des Schülers oder der Schülerin jemanden anderen zu empfehlen.

 

 
Nachhilfe ist also schon mal eines: Eine Tätigkeit, die auf einer guten Beziehung beruht.
 
 

Man muss sich als NachhilfelehrerIn auf eine Beziehung einlassen können! Auch als Nachhilfeschüler muss man auf sein Gefühl vertrauen - oft bleibt der Lernerfolg gering, weil die Chemie auf der Beziehungsebene nicht stimmt und die Kommunikation auf Gefühlsebene nicht richtig funktioniert.

 

Trotz Nachhilfe: 5er. zum genieren?

Als Pädagogin und Nachhilfelehrerin hoffe ich natürlich inständig auf positiv absolvierte Prüfungen – schließlich gebe ich mir wochenlang Mühe und investiere meine Zeit. Auch wünsche ich mir für die Studierenden, dass sie in Schule oder Universität besser werden und Erfolg haben. Tja – leider war das bei gleich zwei Schülern hintereinander nicht der Fall, woraufhin sie mich nicht mehr engagierten. Irgendwie repräsentiert man ja doch indirekt (Miss)erfolg.

 

Wie geht man also damit um, wenn ,,alles umsonst“ war? In solch einem Fall ist es wichtig, sich nicht selbst die Schuld zu geben oder an seinen persönlichen Unterrichtskompetenzen zu zweifeln – selbst dann, wenn die SchülerInnen einem solche Dinge vorhalten. Eine gewisse Portion Selbstbewusstsein braucht man also auf jeden Fall – damit verbunden ist auch, dass man ,,einstecken“ können muss. Genieren braucht man sich, sofern man sich ehrlich um den Erfolg seines Schützlings bemüht hat, keineswegs, denn in Prüfungssituationen gibt es viele Faktoren, die zusammenspielen und letztendlich über eine ,,ausreichende Leistung“ entscheiden.



 

Schenke Selbstbewusstsein

ür den Lernerfolg spielt auch das persönliche Selbstbewusstsein von SchülerInnen eine große Rolle. © iStock / MEINPLAN.at
 

Für den Lernerfolg spielt auch das persönliche Selbstbewusstsein von SchülerInnen eine große Rolle. © iStock / MEINPLAN.at

Derzeit habe ich eine Schülerin, die ich in Deutsch unterrichte. Bereits am ersten Tag stellte sich heraus, dass ihr Hauptproblem mangelndes Selbstbewusstsein ist: Sie kann gute Sätze formulieren – aber noch fehlt es ihr an genügend innerer Stabilität, ihre Meinung anhand von dezidierten Argumenten auch zu vertreten. Was ich neben der Satzkorrektur also mache: Ich lobe sie für Gedanken, die sie ausdrücken kann.

 

Ab und zu erzähle ich kurze Geschichten aus meiner Schulzeit, weil das verdeutlicht, dass auch ich nicht immer so war, wie ich jetzt bin – und meine Meinung beispielsweise in Form von Leserbriefen, kundtue! NachhilfelehrerIn zu sein bedeutet also, an die SchülerInnen zu glauben und ihnen das auch zu vermitteln.

 

Rundum gewappnet und immer am Mitfiebern

Beim Nachhilfe-Geben muss man also weit mehr beherrschen als bloß den gefragten Stoff. Nicht zu vergessen: Da wie bereits erwähnt eine Beziehung entsteht, fiebert man in gewisser Weise auch mit – ich notiere mir daher den nächsten Prüfungstermin in meinem Kalender und bete für meinen Schützling, damit er oder sie eine positive Note erzielt! Wenn der Erfolg dann tatsächlich eintritt, freue ich mich wie ein Hündchen über Leckerli! =)

 

Solltest du dich dazu entscheiden, Nachhilfe zu geben, denk daran, dass du dich in manchen Fällen warm anziehen musst – vor allem dann, wenn du Kritik erntest! Manchmal reicht "viel lernen" nicht, es muss auch die Chemie zwischen dir und deinem Schützling stimmen! Selbst nach Jahren helfe ich immer noch gerne beim Nacharbeiten und Vorbereiten des Stoffes. In den meisten Fällen lohnt es sich und es ist immer ein schönes Gefühl, wenn man helfen konnte.

Nachhilfebörse

Suchst du Nachhilfe oder möchtest du selbst Nachhilfe anbieten? Schau mal in die Nachhilfebörse oder gib selbst eine Anzeige auf.

Nathalie Credo

Schon viel gesehen, erlebt und ausprobiert: einfach Nathalie. Ich bin Sängerin, Autorin, Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin, wobei ich mich auf zuletzt genanntem Gebiet gerade weiter spezialisiere. Neben Österreich sind die USA mein zweites Zuhause - das Reisen ist eines meiner liebsten Hobbys, doch zu lange würde ich von meinen beiden Katzenkindern nicht getrennt sein wollen. Meine Blogs sind vielfältig – so wie ich!

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