AAA
Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

So beeindruckst du zukünftige Arbeitgeber mit deinem Lebenslauf

Jobsuche ist kein einfaches Unterfangen. Ständig nur Absagen. Es scheint, als wäre für jede Stelle jeder Mensch besser geeignet als du. Ich kenne das Gefühl nur zu gut. Es ist anstrengend, sich diesen riesigen Aufwand anzutun eine Bewerbung zu schreiben, nur um dann im besten Fall wieder zu hören „Es tut uns leid, wir haben uns für einen anderen Bewerber entschieden!“ – wobei die Firmen, die sich die Mühe machen, eine Absage zu schreiben eh noch diejenigen mit den besseren Manieren sind.

Mein übliches Gemüt, nachdem ich ein Bewerbungsschreiben abgeschickt habe.

Verzweifeltes Gemüt © pixabay / MEINPLAN.at
 

Verzweifeltes Gemüt © pixabay / MEINPLAN.at

 

Um die Zahl der Absagen zu minimieren, habe ich mich besonders bemüht, den Part des Bewerbungsprozesses zu verbessern, der in den meisten Fällen recht gleich aussehen wird: Den Lebenslauf.

 

Also habe ich mit einem Freund, der selbst einmal eine Firma geführt hat, zusammengesetzt und ihn gebeten, mir zu helfen, den optimalen Lebenslauf zu entwerfen. Nachdem wir diesen fertiggestellt haben, habe ich ein Angebot auf der Uni besucht, wo Berater sich meinen neuen Lebenslauf angesehen, und dann noch ihren Senf dazugegeben haben.

 

Bei meiner darauffolgenden Bewerbung bekam ich noch am selben Tag, an welchem ich die Bewerbung abgeschickt habe, eine Antwort.

 

 

„So eine professionelle Bewerbung sieht man selten, weshalb ich Ihnen unbedingt heute noch antworten wollte! Es scheint, sie wissen, wie man so etwas macht.“

Ja, ich habe dann dort gearbeitet.

 
 

 

Der Lebenslauf in der Praxis – das Foto

Mach unbedingt ein professionelles Foto © pixabay / MEINPLAN.at
 

Mach unbedingt ein professionelles Foto © pixabay / MEINPLAN.at

 

Die erste Kunst der Lebenslauferstellung ist die Fotoauswahl. Habe ich ein geeignetes Foto? Kann ein Freund schnell eines von mir vor einer weißen Wand machen? Habe ich überhaupt eine weiße Wand?

Drei Worte: Geh zum Fotografen!

 

Im Ernst. Geh zum Friseur und mach dir für eine Woche später (glaub mir, du willst eine Zeit zwischen Haarschnitt und Foto abwarten) einen Termin bei einem Fotografen aus. Ich habe als Student ein Bewerbungsfoto um 50€ geschossen bekommen. Ohne Studentenrabatt ist es meist fast doppelt so viel. Mit ein wenig Recherche findest du sicher eine Möglichkeit, das Foto um einen ähnlichen Preis geschossen zu bekommen. Ich weiß, 50€ zahlt man auch nicht gerne, aber es ist eine sinnvolle Investition in die Zukunft.

 

Welche Infos kommen rein?

Das ist einfach: Alle die relevant sind.

Was nicht so einfach ist: Die irrelevanten Infos rauzuhauen.

 

Du musst dich beim Schreiben deines Lebenslaufes immer in den Arbeitgeber hineinversetzen: Wie schaffst du es, dass er die Infos liest, die er über dich wissen will, bevor er deinen Lebenslauf innerhalb von 30 Sekunden weglegt?

 

  • Zuerst einmal nennst du die aktuellsten Infos über dich. Was machst du gerade oder hast du als Letztes gemacht?
  • Dann gehen wir chronologisch die Jahreszahlen hinunter. Die Volksschule kannst du auslassen. Zu 99% interessiert es den Arbeitgeber nicht, wo du Schreiben gelernt hast, vorausgesetzt du baust keine Rechtschreibfehler ein. Und das sollte vorausgesetzt sein.
  • Wenn du deine bisherige Arbeitserfahrung auflistest, so braucht auch nicht jeder Zeitungsverteiljob (ja ich habe so etwas gemacht und nein, ich schreibe es normalerweise nicht in den Lebenslauf) angegeben sein. Gib nur die Jobs an, die von den Tätigkeiten her irgendwie für deine aktuelle Bewerbungsstelle relevant sind.
  • Erkläre die Tätigkeiten. Es ist zu wenig, einfach nur die Arbeitsbezeichnung draufzuklatschen und zu erwarten, dass sich der Arbeitgeber darunter etwas vorstellen kann. Besser ist es, den Job zu nennen, und drei bis vier kleine Unterpunkte zu nennen, was für nützliche Fähigkeiten du in deinem damaligen Job erworben hast, die deinem Arbeitgeber nun zugutekommen werden
  • Gib jede Info an, von der du dir sicher bist, dass es zu der Jobausschreibung passt, selbst wenn du nicht genau weißt, wo du es in der Bewerbung hinsetzen sollst. Ich selbst zum Beispiel habe mich für ein Wirtschaftspsychologisches Praktikum beworben. Daher habe ich auch die Information reingepackt, dass ich das wirtschaftliche Erweiterungscurriculum „Global Corporate Management“ im Rahmen meines Studiums abgeschlossen habe. Solche Informationen reinzupacken verbietet dir keiner!
  • Prinzipiell gilt trotzdem: Halte dich so kurz wie möglich. Dein Lebenslauf sollte eine bis höchstens zwei Seiten lang sein!

Mut zur Lücke

Mut zur Lücke © pixabay / MEINPLAN.at
 

Mut zur Lücke © pixabay / MEINPLAN.at

 

Auch eines der meistgefragtesten Themen. Was mache ich mit einer Lücke im Lebenslauf? Wie verstecke ich sie am besten? Kann ich das Problem umgehen, wenn ich nur Jahreszahlen, anstatt Monatszahlen angebe?

 

Nein. So gewitzt du dich mit dieser Methode auch fühlen magst: Jeder Personaler hat deine Taktik durchschaut. Gib bitte Monate an.

 

Du fährst viel besser, wenn du deine Lücke einfach zugibst. Solange du sie im Bewerbungsgespräch erklären kannst, ist alles gut. Benenne die Lücke halt nicht „Lücke“, sondern wenn du nach der Matura nicht wusstest, was du jetzt machen sollst, dann nenne es „Orientierungsphase nach Matura“ und erkläre die Lücke beim Bewerbungsgespräch etwas näher, wenn du danach gefragt wirst. Manchmal ist es dem Vorgesetzten auch egal und er fragt nicht danach. Viele Schulabsolventen haben dieses Problem. Du bist sicher nicht der Erste.

 

Ein gutes Layout

Wenn du nicht gerade einen Designerjob annehmen willst, dann solltest du dir bei diesem Punkt keinen allzu großen Stress machen. Es ist jedoch schön, wenn du ein bisschen bei deinem Arbeitgeber hervorstichst, indem er sieht, dass du ein bisschen Geschmack hast.

 

  • Schaue dir Vorlagen zu Layouts im Internet an, aber übernimm nicht 1:1. Nimm dir einzelne Elemente die dir gefallen heraus und sei etwas kreativ. Es ist DEIN Lebenslauf.
  • Mache Sachen grafisch. Mit Word hast du die Möglichkeit, Piktogramme einzufügen, damit sich der Arbeitgeber schneller in deinem Lebenslauf zurechtfindet. Außerdem kannst du mit dem „Formen“ Tool ein wenig spielen, um dein Fähigkeitslevel in Microsoft Office oder sonstigen EDVTools grafisch darzustellen. Wenn du nicht weißt, wie das geht, dann solltest du dir sowieso gut überlegen, ob du deine Microsoft Office Kenntnisse wirklich mit „sehr gut“ betiteln willst. Google es oder spiel dich ein wenig damit. Ich bin mir sicher, du bekommst es raus! Piktogramme findest du in Microsoft-Word unter „Einfügen -> Piktogramme“.
  • Verwende zumindest eine weitere Farbe abgesehen von schwarz. Du findest bestimmt einen Weg, diese Farbe irgendwo in einer Überschrift einzubauen, oder die Piktogramme damit einzufärben, oder sonstige Formen, die du in deinem Lebenslauf verwendet hast. Im besten Fall harmoniert die Farbe mit dem, was du auf deinem Bewerbungsfoto anhast.

Voilá! Dein Lebenslauf sieht schon gleich viel ansprechender aus, nachdem du ein wenig Aufwand reingesteckt hast. Und somit siehst auch du in den Bewerbungen um einiges ansprechender aus.

Einen letzten Punkt muss ich allerdings noch unbedingt erwähnen.

 

Play the long game

Wenn du jetzt schon irgendeine Vorstellung hast, in welche grobe Richtung du in Zukunft gehen möchtest, dann bilde dich selbstständig darin weiter. Ich persönlich weiß, dass ich in meinem Job gerne viel mit Menschen zu tun haben möchte, daher habe ich mich für einen Rhetorik WiFi-Kurs angemeldet. Dieses Diplom kann ich zu meinen Zertifikaten dazupacken und, wer meine Bewerbung liest weiß, dass ich mich wirklich bemüht habe, meinen Umgang mit Kommunikation zu verbessern.

 

Auch für dich gilt: Schaue dir an, welche Fähigkeiten sinnvoll wären. Beginn jetzt schon, dich fortzubilden. Schaue dich um nach Videokursen oder Fortbildungsseminaren, die dir ein Zertifikat ausstellen, an welchem man sehen kann, dass du dich wirklich mit dem Thema beschäftigt hast.

 

In manchen Berufsspaten wirst du außerdem kaum um unbezahlte Praktika herumkommen. Als Psychologiestudent kann ich ein Liedchen davon singen. Selbst wenn es undankbare Arbeiten sind: Je länger du dich dagegen wehrst, desto eher wird es dir später auf den Kopf fallen. Je früher du Berufserfahrung in deinem Bereich sammelst, desto schneller wirst du eines Tages entlohnt werden, wie es dir gebührt.

David Strodl

Ich bin Psychologiestudent. Meine Stärken sind es, Strichmännchen auf mein Studienmaterial zu zeichnen und schlafen zu können, obwohl ich gerade eine Tasse Kaffee gekippt habe. Meine Schwäche sind Schnecken. Ich hasse Schnecken. Keine Ahnung warum, aber manchmal habe ich Albträume davon.

Ähnliche Beiträge
4 erprobte Bewerbungstipps, um deinen Traumjob zu bekommen
Weiterlesen
Das Online-Bewerbungsgespräch meistern
Weiterlesen
Mein Sommerjob bei der Post
Weiterlesen
Warum ich ein Jahr lang den perfekten Nebenjob zum Studium gesucht habe
Weiterlesen
Zurück zur Übersicht
Blog kommentieren
Blog teilen