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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Das Online-Bewerbungsgespräch meistern

Zeig dich auch virtuell von deiner besten Seite! Ein digitales Bewerbungsgespräch bringt durchaus Vorteile mit sich, die du nützen kannst.

Top informiert, professionell herausgeputzt und das Lächeln sitzt. Keine Frage des Personalers kann dich mehr aus dem Konzept bringen. Und nun „ready-to-go“… ach so, da war ja noch was. Corona! Online-Bewerbungsgespräch! Also noch schnell die benutzte Kleidung vom Boden wegräumen und die Katze aus dem Zimmer jagen. Aber wo war nochmal der Link zum Gespräch? Und warum bin ich in der Kamera nur ein dunkler Umriss? Oje!

 

 
Keine Angst vorm Online-Bewerbungsgespräch © Meinplan.at
 

Keine Angst vorm Online-Bewerbungsgespräch! 

 
 

 

Während einige Unternehmen schon längst auf Online-Bewerbungsgespräche setzen, wurden sie während der Corona-Krise eine notwendige Maßnahme für die restlichen. Auch für viele „Digital Natives“ mit Erfahrung im Umgang mit digitalen Medien können Online-Bewerbungsgespräche eine Herausforderung darstellen, denn sie befinden sich in einem ungewohnten Setting und werden zusätzlich womöglich noch von Nervosität geplagt. Wie du dich daher auch online von deiner besten Seite zeigst und welche Vorteile das virtuelle Gespräch mit sich bringt, möchte ich dir in diesem Beitrag zeigen.

 

Vorteile des Online-Bewerbungsgesprächs

  • Zeit- und Kostensparend

Einer der wesentlichsten Vorteile des Bewerbungsgesprächs via Zoom, Webex und Co. ist, dass durch die ausbleibende Anreise sowohl Zeit als auch Kosten eingespart werden. Die gewonnene Zeit kannst du dafür nutzen, noch einmal über deine Unterlagen drüberzugehen.

  • Gewohnte Umgebung

Ein nicht unwesentlicher Faktor, der die Nervosität in Bewerbungsgesprächen häufig nach oben treibt, ist die ungewohnte Umgebung und die vielen Leute, denen du auf dem Weg zum Büro des Recruiters womöglich begegnest. Das kann zu Beginn ganz schön nervenaufreibend sein. Im virtuellen Gespräch lädst du das Unternehmen in dein Wohnzimmer ein – ein Ort, an dem du dich wahrscheinlich um einiges wohler fühlst. Dies kannst du zu deinem Vorteil nützen und um einiges entspannter das Vorstellungsgespräch starten. 

  • Kleiner Bildausschnitt

Ein weiterer Faktor, der sich positiv auswirken kann, ist, dass nur ein kleiner Ausschnitt von dir zu sehen ist und somit dein Körper nur eingeschränkt vermitteln kann, dass du vielleicht gerade sehr nervös bist. Somit kann der nervöse Fuß beruhigt unter dem Tisch weiterwippen. Zu viel herumzappeln solltest du trotzdem nicht, denn das wird man selbst durch die Computerkamera erkennen. 

  • Notizen fürs Gespräch

Während du natürlich keine ganzen Sätze ablesen solltest, kann es durchaus hilfreich sein, sich einige wichtige Dinge stichwortartig auf kleinen Notizzettelchen an den Bildschirmrand zu kleben, um die Information bei Bedarf abrufen zu können. 

 

Deine Checkliste für Online-Interviews

  • Aktuelles Profil(Bild)

Microsoft Teams, Cisco Webex, Zoom, Google Meet, Skype…Videokonferenz-Tools gibt es in Hülle und Fülle. Die meisten Unternehmen werden wohl eines dieser Tools nutzen. Die Möglichkeit, über einen zugesandten Link in die Konferenz einzusteigen, macht es häufig überflüssig, ein eigenes Profil zu erstellen. Doch für den Fall, dass du doch eines hast: Checke im Vorhinein dein Profil. Wie lautet dein Benutzername? Ändere ihn gegebenenfalls von „stutziputzi1“ auf deinen Namen, um peinliche Situationen zu vermeiden. Ebenso solltest du dein Profilbild aktualisieren. Verwende bestenfalls ein Bild, das du auch mit deinen Bewerbungen mitschicken würdest.

 

  • Vorbereitung 

Wie für jedes Bewerbungsgespräch ist Vorbereitung das A und O. Über die inhaltliche Vorbereitung hinaus solltest du sichergehen, dass du dich in der virtuellen Konferenz zurechtfindest. Installiere das benötigte Programm oder speichere den Link, den du zu verwenden hast. Begib dich 5-10 Minuten vor Beginn des Gesprächs in den virtuellen Warteraum und kontrolliere Kamera, Ton und Licht.

 

  • Professioneller (virtueller) Hintergrund

Konträr zum klassischen Vorstellungsgespräch bist du beim Online-Interview für deine Umgebung selbst verantwortlich. Auch hier gilt die Devise: Professionalität zeigen. Lässt es deine Wohnsituation zu, lohnt es sich, einen eigenen Arbeitsplatz zu gestalten. Dabei kannst du nicht nur mit Professionalität punkten, sondern zugleich Persönlichkeit zeigen. Bist du ein Bücherwurm, kannst du ein Bücherregal aufstellen. Hast du einen besonders grünen Daumen, dann zeig das, indem du deine Pflanzen im Bild platzierst. Bewirbst du dich um einen kreativen oder künstlerischen Beruf, dann lässt sich vielleicht sogar ein Weg finden, deine Arbeit im Hintergrund auszustellen.

 

Die gute Nachricht ist: Selbst, wenn du nicht die Möglichkeit hast, ein eigenes Büro einzurichten, sondern womöglich nur vom Schlafzimmer aus arbeiten kannst, ist das kein Grund zur Sorge. Alle gängigen Videokonferenz-Anwendungen, wie Microsoft Teams, Cisco Webex, Zoom etc. bieten die Möglichkeit, einen virtuellen Hintergrund einzurichten. Ebenso ist es möglich, den Hintergrund verschwimmen zu lassen, was einen ebenso professionellen Eindruck macht. 

 

Auch bei virtuellen Hintergründen ist Professionalität das oberste Gebot. Die von den Programmen zur Verfügung gestellten Motive eignen sich eher weniger, denn diese sind meistens ausgefallen oder lustig. Allerdings besteht die Möglichkeit, eigene Bilder hochzuladen, im besten Fall neutrale Hintergründe wie Büroeinrichtung oder weiße Wände. 

 

 
Hier noch ein wichtiger Tipp: Vergewissere dich, dass der Hintergrund bereits eingestellt ist, bevor du das virtuelle Meeting betrittst – musst du das Bild erst einstellen oder wechselst du gar zwischen verschiedenen Hintergründen hin und her, bist du abgelenkt und vermittelst einen unprofessionellen Eindruck.
 
 
  • Licht und Akustik

Online-Bewerbungsgespräch
 

Professionelles Auftreten beim Online-Bewerbungsgespräch ist wichtig 

 

Den Spruch „Zeig dich in deinem besten Licht“ sollte man im Online-Bewerbungsgespräch wortwörtlich nehmen. Die richtige Belichtung trägt maßgeblich zu einem professionellen Auftreten vor der Kamera bei. 

 

Nutzt du natürliches Licht, also das Tageslicht von draußen als Lichtquelle, dann setze dich nicht mit dem Rücken zum Fenster – dies gibt zwar vielleicht einen schönen Hintergrund, aber dich kann man leider nur mehr dunkel oder gar als Silhouette zu erkennen. Bestenfalls strahlt das Licht von vorne herein und erleuchtet so dein Gesicht schmeichelhaft. Vermeide auf alle Fälle Lichteinstrahlung von hinten und von oben!

 

Auch auf das, was zu hören ist und vor allem auch, was nicht zu hören ist, solltest du achten. Stelle sicher, dass erstens dein Mikrofon nicht stumm geschalten ist, dass deine Tonqualität ausreichend ist und du gut zu hören bist. Bestenfalls benutzt du ein Headset – das lässt dein Erscheinungsbild insgesamt noch ein Stück weit professioneller wirken. Achte zugleich auch darauf, dass keine ungewollte Geräuschkulisse von außen oder auch von deinem Computer das Gespräch unterbricht. Sprich dich daher definitiv vorher mit Mitbewohner*innen ab und schließe alle irrelevanten Tabs am Laptop.

 

  • Körpersprache und Stimme

Während im persönlichen Face-to-Face Gespräch die Körpersprache rund 70% ausmacht, ist dieser Anteil im virtuellen Gespräch zwar deutlich geringer, aber nach wie vor essenziell. Daher solltest du sichergehen, dass du auch vor dem Bildschirm eine aufrechte Haltung einnimmst, deine Arme nicht verschränkst und deine Worte mit Gestik und Mimik unterstreichst. Verzichten solltest du auf ständiges Hin- und Herwippen, Schaukeln mit dem Bürostuhl und ähnliches. 

 

Ebenso empfiehlt es sich, den Blick während du sprichst in die Kamera zu richten und nicht auf das Bild des virtuellen Gegenübers. Andernfalls entsteht der Eindruck, als würdest du auf ihn oder sie herabreden, beziehungsweise vom Bildschirm ablesen.

 

Welchem Faktor allerdings virtuell noch viel größere Bedeutung zukommt, ist die Stimme, denn durch die eingeschränkte Interaktion filtert der Gesprächspartner umso mehr aus deinem Gesagten heraus. Achte daher auf eine feste, selbstbewusste Stimme und sprich langsam und artikuliert.

 

 
Widerstehe der Versuchung und bezieh dich nicht zu viel auf Notizen, um natürlich und flüssig zu sprechen. Dein Gegenüber wird mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit erkennen, wenn du abliest. 
 
 
  • Unterlagen

Für den Fall, dass für das Interview Unterlagen wie Lebensläufe oder Arbeitsproben benötigt werden, solltest du diese im Vorhinein im Hintergrund öffnen oder zumindest leicht auffindbar abspeichern. Werden im Zuge des Gesprächs weitere Termine vereinbart, kannst du auch deinen Kalender gleich öffnen, beziehungsweise parat halten. Zusätzlich Eindruck schinden kannst du auch, indem du selbst bei Bedarf deinen Bildschirm für den Gesprächspartner teilst, um ihm deine Arbeit zu zeigen. 

 

    Über diese Tipps hinaus gilt selbstverständlich auch alles, was du bei einem „normalen“ Vorstellungsgespräch beachten solltest:

    • Informiere dich gut über das Unternehmen, bereite Fragen vor und zeige Interesse an der Position.
    • Kenne deine Bewerbung – am besten in und auswendig – und bereite dich darauf vor, auf eventuelle Lücken im Bewerbungslauf Auskunft zu geben.
    • Überlege dir im Voraus Antworten auf mögliche Fragen über das Unternehmen, deine Motivation und Bewerbung. Lerne aber keine Sätze auswendig!
    • Bereite einige triviale Themen für einen lockeren Small-Talk vor – auch dieser vermeintlich unwichtige Part zu Beginn des Gesprächs zählt!
    • Sei vor allem du selbst und verstelle dich nicht!
    Sarah Schöllhammer

    Wenn ich gerade nicht in St. Pölten Medienmanagement studiere, findet man mich im Tanzstudio oder im Wasser. Ich probiere liebend gerne neue Dinge aus, die sich von sportlichen Aktivitäten wie Skifahren, Tauchen und Wakeboarden über Filmen und Fotografieren bis hin zum Schreiben von Geschichten und Blogs erstrecken. Ein Profi wurde aus mir (noch) in keinem dieser Dinge, aber das ist auch nicht mein Ziel. Aktuell verbringe ich meine Zeit im schönen Finnland, da ich hier mein Auslandssemester absolviere.

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