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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Studienbeginn in Innsbruck: Wo lerne ich Leute kennen?

Laura über Möglichkeiten, in Innsbruck Freunde zu finden, den Unistart und hilfreiche Anlaufstellen.

Neu in Innsbruck © Laura Ries/MEINPLAN.at
 

© Laura Ries/MEINPLAN.at

„Hallo! Entschuldigung! Wie komme ich denn am schnellsten vom goldenen Dachl zum Bahnhof?“ Heute könnte ich diese Frage ohne Umstände beantworten. Vor zwei Jahren musste ich leider mit einem verlegenen Lächeln zugeben, dass ich keine Ahnung habe. Neu in eine Stadt zu kommen ist immer mit einer Portion Aufregung und Angst verbunden und ich muss zugeben: Ich hielt mich selbst für komplett durchgeknallt, als ich realisiert habe, dass ich mir nun in Innsbruck ein neues Leben aufbauen muss und mir dabei niemand helfen wird. 

 

Im folgenden Beitrag möchte ich dir gerne erzählen, wie ich es geschafft habe, mich in Innsbruck einzuleben und wie es möglich wurde, dass ich mich hier zu Hause fühle.

 

Für sich selbst sorgen – Herausforderung pur

Das Studentenleben habe ich mir als die beste Zeit meines Lebens vorgestellt. Nun möchte ich nicht den Eindruck erwecken, dass es nicht so wäre, allerdings haben sich meine Vorstellungen nicht wirklich mit der Realität überschnitten. Dass ich zum Beispiel einkaufen muss oder für den Haushalt verantwortlich bin – daran hab ich nie wirklich gedacht.

 
Dass ich zum Beispiel einkaufen muss oder für den Haushalt verantwortlich bin – daran hab ich nie wirklich gedacht.

Ich erinnere mich noch gut an den Moment, in dem ich realisiert habe, dass der leere Kühlschrank nicht vom Reinstarren voll wird. Ich schrieb mir also einen Einkaufszettel und machte mich auf zum Supermarkt. Let the adventure begin!

  • Für den Beginn kann ich dir auf jeden Fall empfehlen, ähnliche Lebensmittel zu kaufen, die du auch von dir zu Hause gewohnt bist und gerne isst. Das erleichtert dir den Einkauf und es wird sich mit der Zeit eine Routine einschleichen. Legst du Wert darauf, frisches Gemüse und Obst sowie Lebensmittel aus der Region zu konsumieren, dann lohnt es sich auf jeden Fall, der Markthalle Innsbruck einen Besuch abzustatten. 
  • Auch kann ich dir HappyCow sehr empfehlen: eine App, mit der du Naturkostläden in der Nähe oder vegetarische/vegane Restaurants ausfindig machen kannst.

Es ist doch immer schön, mit Freunden zu kochen oder essen zu gehen, oder? Aber, warte mal ... wie mit jemandem essen, wenn man doch noch niemanden kennt?

 

in INnsbruck Neue Leute kennenlernen

Neue Leute kennenlernen © Laura Ries/MEINPLAN.at
 

Gemeinsam ist man weniger allein © Laura Ries/MEINPLAN.at

Somit wären wir bei Hürde Nr. 2: neue Leute kennenlernen.

 

Solltest du in einer WG wohnen, dann wird dir diese Sache mit dem Kontakteknüpfen vielleicht leichter fallen. Ich jedoch hatte es nicht ganz so einfach. Da ich in einem Studentenheim wohne, musste ich anderweitig Kontakte knüpfen. Oft gibt es in Studentenheimen Gemeinschaftsküchen. Dies wäre zum Beispiel ein guter Ort, um mit neuen Menschen in Kontakt zu treten. Falls du aber –  so wie ich –  ein eigenes Bad und eine eigene Küche hast, wird es dir auch im Heim eher schwer fallen, mit anderen Menschen zusammenzukommen. Was also tun?

  • Ich hatte das Glück, sehr schnell an meiner Uni Anschluss zu finden. Da ich an einer sehr familiären Universität studiere, hat es nicht lange gedauert, bis jemand auf mich aufmerksam wurde. Ich muss entweder einen sehr freundlichen oder einen sehr verzweifelten Eindruck auf meine Mitmenschen gemacht haben (ich tippe auf Zweiteres), jedenfalls wurde ich nach bereits kurzer Zeit von einer Studentin angesprochen, die mittlerweile eine sehr gute Freundin von mir geworden ist. Diese hat mich mit einer höhersemestrigen Studentin bekannt gemacht, welche mir vom ABZ berichtete und mir auch sonst viele nützliche Tipps bzgl. des Studiums mitgab. Wenn ich vom ABZ rede, so meine ich das Ausbildungs- und Begegnungszentrum für Studierende an der katholisch-theologischen Fakultät Innsbruck.

    Da der Fokus neben der diözesanen Ausbildung auch stark auf Begegnung liegt, findet hier wöchentlich ein Mittagessen statt. Eine immer wechselnde Gruppe von StudentInnen kocht für andere StudentInnen. Ich wurde also eingeladen und landete so im ABZ. (Btw: Mittlerweile bin ich im Vorstand, so schnell kann’s gehen ;-)). 
  • Wie es der Zufall so will, wurde ich bei diesem Mittagessen vom Chorleiter unseres Unichors angesprochen. Eine Woche später war ich Mitglied des „TheoChors“ und ich versuche nach wie vor, mit Freude und Eifer dabei zu sein.
  • Auch die Uni selbst bietet einige Aktivitäten an, bei denen du in Gemeinschaft mit anderen treten kannst. Vielleicht hast du schon einmal etwas von den USI-Kursen gehört. Hierbei handelt es sich um Sportkurse, die du belegen kannst.

    (Kleiner Tipp am Rande: wer schnell ist, ist klar im Vorteil. Diese Kurse sind sehr schnell ausgebucht. Solltest du also Interesse haben, warte nicht zu lange mit der Anmeldung.) Von Fußball über Volleyball bis hin zu Yoga findest du hier alle möglichen Angebote.
  • Als letzten Tipp möchte ich dir nun noch gerne den Loretto-Gebetskreis vorstellen. Ein für mich sehr bedeutender Ort, wo ich außerhalb der Uni neue und wertvolle Kontakte geknüpft habe. Jeden Donnerstag findet sich hier eine Gemeinschaft, die zusammen betet und singt. Hab keine Scheu mal vorbeizuschauen – okay, das ist jetzt vielleicht leichter gesagt als getan, du willst nicht wissen, wie nervös ich selbst war, als ich zum ersten Mal dort hinging - aber: Du wirst von so herzlichen Menschen empfangen, die dich komplett vergessen lassen, wie nervös du bist. Loretto Innsbruck feiert heuer sein 20-jähriges Jubiläum und veranstaltet deshalb ein Event vom 11.-14. Oktober. Vielleicht hast du Zeit, Lust und Mut, dich hier auf neue Bekanntschaften einzulassen.

Wie du beim Lesen also gemerkt hast, habe ich nicht viel dazu beigetragen, neue Bekanntschaften zu knüpfen. Dies wurde mir selbst erst so richtig beim Verfassen des Beitrags bewusst. Es hat sich mehr oder weniger ergeben. Ich rate dir also auf jeden Fall, offen für Neues zu sein und nicht mit einer Abwehrhaltung auf deine Mitmenschen zuzugehen. Im Grunde sehnt sich jeder nach Gemeinschaft und Anschluss. Das erste Semester oder die ersten Wochen des Praktikums können sehr herausfordernd, gleichzeitig aber sehr gewinnbringend sein.

 

Entspannt in die ersten Uniwochen

Heute kann ich sagen, dass ich sehr dankbar für die bisherigen Begegnungen bin. Nie hätte ich gedacht, dass ich, ein Landei, mich in einer Stadt zu Hause fühlen würde. Mit den richtigen Menschen an meiner Seite ist das aber leichter als gedacht.

 

 
Erwarte von den ersten Wochen nicht zu viel und fühl dich auch nicht schlecht, wenn du nach zwei Monaten noch immer nicht weißt, wo das angesagteste Lokal ist oder von wo aus man den besten Blick auf die Stadt hat.
 
 
Lauras Erholung: die Berge © Laura Ries/MEINPLAN.at
 

Mir hat das Wandern in den Bergen geholfen, mein Heimweh zu überwinden © Laura Ries/MEINPLAN.at

Setze dich selbst nicht unter Druck. Es braucht viel Mut und Selbstbewusstsein, sich in einer neuen Umgebung einzuleben. Das Wichtigste ist, dir selbst treu zu bleiben! Mache nichts, was vielleicht „cool“ ist, dir selbst aber keinen Spaß bereitet.

 

Solltest du das Gefühl haben, dass das Studieren/Arbeiten in einer anderen Stadt, in einem anderen Bundesland nichts für dich ist, dann lass es – du bist niemandem eine Rechenschaft schuldig. An erster Stelle stehst immer du! Auch ich wurde in den ersten Monaten von bitterem Heimweh geplagt – was mir geholfen hat, war das Wandern in den Bergen und der Kontakt zu meinen Kollegen an der Uni. Solltest du vorhaben, ein neues Leben in Innsbruck zu beginnen, kannst du mich auch gerne auf Instagram oder per Mail kontaktieren. Ich bin gerne für dich da!

 

 

 

Mein Überblick über Orte, an denen du in Innsbruck neue Leute kennenlernen kannst

Mensa der Uni Innsbruck

Bibliotheken in Innsbruck

Sprich einfach mal die Person neben dir an. Vielleicht ist sie selbst ganz neu hier und sehnt sich so wie du nach Gemeinschaft.

 

Chor

In Innsbruck gibt es eine große Auswahl an Chören. Falls du also Freude am gemeinsamen Singen hast, dann spring über deinen Schatten und schau, was passiert ;-)

 

Spirituelle Angebote

Wie bereits erwähnt, bist du jederzeit herzlich willkommen beim Gebetskreis der Lorettos. Auch stehen die Türen des ABZ für dich offen – selbst wenn du nicht Theologie studierst. Neben dem gemeinsamen Mittagessen bietet das ABZ auch ein Herbst- und Frühlingsfest, sowie viele andere Veranstaltungen an, bei denen jeder gerne vorbeischauen darf (ja, auch die Theologen können ordentlich feiern ;-)).

 

Ehrenamtliche Tätigkeiten

Willst du neben der Uni auch noch ehrenamtlich in einer Organisation tätig sein? Auch auf diesem Weg kannst du neue Bekanntschaften knüpfen: freiwillig engagieren bei der Caritas oder bei 72 Stunden ohne Kompromiss - bis 30. September kannst du dich anmelden!

Laura Ries

Ich komme aus Oberösterreich und studiere im wunderschönen Innsbruck. Neben meiner absoluten Leidenschaft – dem Klavierspielen – versuche ich außerdem, den Sport nicht zu kurz kommen zu lassen. Zum Glück bietet mir Innsbruck unzählige Möglichkeiten hierfür.

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