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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Auslandsjahr in Afrika: Äthiopien ist anders

Eine andere Zeitrechnung, verändertes Klima und andere schöne Herausforderungen machen Geschmack auf ein Auslandsjahr, wie Debora es gerade erlebt.

Seit mittlerweile zwei Monaten bin ich jetzt schon in Äthiopien. Die Zeit vergeht wie im Flug, eine spannende Erfahrung jagt die nächste. Zum einen hat die Trockenzeit endlich Einzug gehalten und ich erfreue mich der vielen Sonnenstunden bei angenehmen Temperaturen von 20°C bis 25°C im Schatten. Zum anderen sind die Ferien nun vorbei, sodass wir im Projekt voll durchgestartet sind.

 

Äthiopien ist anders

In Äthiopien gibt es sehr viele Bräuche und Traditionen, die man nirgendwo anders auf der Welt finden kann. Einerseits führen sie dies auf die frühe Besiedelung zurück, da die Urmenschen schon hier gewohnt haben, also eigentlich stammen wir alle von Äthiopiern ab. ;) Davon habe ich mich selbst schon bei einem sehr schönen und interessanten sonntäglichen Ausflug ins National Museum zu Luci, dem wohl bekanntesten Skelett eines Australopithecus Aforensis, überzeugen können. Andererseits hört man auch oft als Grund die Tatsache, dass Äthiopien als einziges Land am afrikanischen Kontinent nie unter Kolonialherrschaft stand, worauf die Leute sehr stolz sind und das auch gerne zeigen.

 

So haben sie bis heute ihre eigene Zeitrechnung, einen anderen Kalender und auch ihre eigene Art die Uhrzeit anzugeben. Damit wurde ich gleich am Anfang überrumpelt als die Mami, wie hier in der Community liebevoll die Köchinnen genannt werden, mir erklären wollte, dass es normalerweise nur bis halb 2 Frühstück gibt und ich eh um 8 Uhr dort war und kein Problem sah. Das Missverständnis klärte sich, als ich auf ihrer Uhr sah, dass hier der Tag und die Nacht um 1 Uhr anfangen, was in unserer Zeitangabe 7 bzw. 19 Uhr entspricht. Mittlerweile bin ich über die neue Art die Zeit anzugeben nicht mehr verwundert, ich muss aber jedes Mal, wenn mich ein Kind nach der Uhrzeit fragt, meine Umrechenkünste unter Beweis stellen, da ich es bevorzuge um halb 7 und nicht schon um halb 1 aufzustehen.

 

September -  Monat der Feierlichkeiten

Happy new year 2011- Hieß es bei uns am 11. September. Ein sehr ungewöhnlicher Zeitpunkt für mich, ein neues Jahr zu wünschen. Aber wie schon erwähnt haben sie hier ihren eigenen Kalender mit 13 Monaten. Jeder Monat hat 30 Tage mit Ausnahme des 13. Monats, Pegume, der nur 5 oder 6 Tage lang dauert, wo aber jeder Tag besonders gefeiert wird.
Zur Feier des Tages und des neuen Jahres fuhren wir, Marica und ich, gemeinsam mit den Volontären aus Italien zu einem beeindruckenden Wasserfall, der sich ca. zwei Autostunden entfernt von Addis Abeba befindet.

 

Dies war es aber noch lange nicht mit den Feierlichkeiten im September. Das wohl bekannteste und am ausgiebigsten gefeierte Fest ist Mescal, die Verehrung des Kreuzes. Überall werden kleine Feuer, vergleichbar mit Sonnenwendfeuern bei uns, sogenannte „Bowfeuer“ aufgestellt und im feierlichen Kreis angezündet. Wir durften der Tradition bei uns in der Gemeinschaft und auch in der Nachbarschaft beiwohnen, bei der man unter anderem dreimal über das Feuer springen muss, damit man rein ins neue Jahr starten kann. Dies alles wird mit traditionellen Ritualen, Tänzen und Musik umrahmt. Es scheint so, als dass an diesem Abend die ganze Stadt auf der Straße ist und miteinander tanzt und feiert. Die Stimmung hat mich wirklich mitgerissen und bevor ich mich versah, standen Marica und ich schon mitten unter Leuten, die uns aufforderten, mit ihnen zu tanzen.


Ich bin sehr froh, dass ich schon so viel von der äthiopischen Kultur miterleben durfte und freue mich schon darauf, die nächsten spannenden Erlebnisse und Erfahrungen zu machen.

 

Sei dabei! VOLONTARIAT bewegt

Mach einen einjährigen sozialen Auslandseinsatz in Afrika, Asien oder Lateinamerika. Gestalte Freizeitaktivitäten oder hilf beim Unterricht mit. VOLONTARIAT bewegt ist eine Initiative von Jugend Eine Welt und den Salesianern Don Boscos.

Mehr erfahren

Debora Zöchling

Ich komme aus Niederösterreich und werde in meinen Gap Year ein freiwilliges soziales Jahr mit VOLONTARIAT bewegt in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba absolvieren, wo ich in einem Projekt für Kinder und Jugendliche von „Jugend eine Welt“ und den „Salesianern Don Boscos" mitarbeiten darf.

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