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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Die Schönheit der Sexualität ergründen

Wie Körper und Seele zusammenhängen und ihre Einheit die Sexualität erfüllen. Was die Theologie des Leibes über die Schönheit der Sexualität zu sagen hat.

Die Autorin Leni Kesselstatt ist Referentin beim Wochenendkurs "Theologie des Leibes" von 30.11.-1.12. in Wien.

 

Die katholische Kirche hat den schlechten Ruf, alles was Spaß macht, zu verbieten. Und dann heißt es auch: Die Kirche hat nichts im Schlafzimmer zu suchen, wie soll sie sich da auch auskennen, wenn Priester nicht heiraten dürfen?

 

Sexualität und Kirche - wie passt das zusammen?

Vordergründig klingt das logisch. Wenn man sich jedoch mit der Geschichte der Kirche befasst, mit dem Thema „Sexualität“ und den Schriften und Dokumenten, der Bibel und allen Aussagen über Liebe, Ehe, Sexualität, dann kann man erkennen, dass es nicht ganz so ist. Es gibt viele Heilige, die für die Reinheit, sprich für die Bewahrung ihrer Jungfräulichkeit gestorben sind, oder für die Unauflöslichkeit der Ehe, für die lebenslange Treue zu einer Person. Das ist schwer zu verstehen, aber irgendwie muss man zugeben, dass das nicht ganz „ohne“ ist, für solche Werte sein Leben hinzugeben.

 

Die Sexualität ist etwas sehr, sehr Intimes. Es ist der Moment, wo wir einen anderen Menschen so nahe an uns heranlassen, wie sonst nie mehr. Es ist – außer es geschieht in einem Moment, wo man durch Alkohol und Drogen dazu unfähig ist – eine Entscheidung. Diese Entscheidung kann nun aus Gründen sein, dass man „Lust“ hat und mit jemanden Sex haben möchte, etwas Gutes für sich haben möchte, oder das Gegenteil: nämlich sich jemandem zu verschenken.

 

Lust haben oder sich verschenken?

Was ist der Unterschied? Im ersten Fall nehme ich mir das, worauf ich Lust habe, es geht um mich. Im zweiten Fall bin ich Geschenk für jemanden anderen. Ich bin Geschenk, weil ich jemanden so liebe, dass ich mich dem anderen zum Geschenk mache. Ich gebe ihm alles, was ich geben kann, meinen Körper und zugleich meine ganze Liebe, die ich durch meinen Körper ausdrücke. Es ist wie ein Geburtstagsgeschenk, das man sich sehr genau überlegt hat, und wenn man es überreicht und die ehrliche Freude des anderen spürt, dann kommt sofort sehr viel Freude zurück. Merkt ihr den Unterschied?

 

 
Ich gebe ihm alles, was ich geben kann, meinen Körper und zugleich meine ganze Liebe, die ich durch meinen Körper ausdrücke.
 
 

Austauschbar zu sein hinterlässt tiefe Schmerzen

Vielleicht sollte man es umgekehrt sagen: Ich befinde mich in einer Situation, in der ich mich vor lauter Liebe zu meinem Gegenüber kaum mehr halten kann. Ich bin so erfüllt von Liebe und so begeistert und fassungslos, dass ich mit all meinen Schwächen von jemandem geliebt werde, dass ich mich dem geliebten Menschen hingeben will. Wir haben Sex. Am nächsten Tag geht diese Person weg und man merkt, dass man ihr nichts bedeutet, es war nur „Spaß haben“, es ging gar nicht um meine Person, ich bin austauschbar geworden. Das hinterlässt tiefe, tiefe Wunden und Schmerzen in meiner Seele. Ich werde lange, ganz lange brauchen, um davon wieder geheilt zu werden, manchmal gelingt so etwas gar nicht mehr.

 

Schönheit der Sexualität © iStock/MEINPLAN.at
 

© iStock/MEINPLAN.at

 

Es ist also tatsächlich so, dass etwas – obwohl es scheinbar nur mit dem Körper passiert ist – auch in meiner Seele verletzt worden ist, dass mein Körper und meine Seele ganz eng zusammenhängen. Man erlebt das auch, wenn über Missbrauch gesprochen wird – diese tiefen Verletzungen sind sehr schwer, oft gar nicht mehr heilbar.

 

Körper und Seele gehören zusammen

Körper und Geist hängen also miteinander zusammen, daher sind wir in diesem Thema Sexualität so verletzlich. Deshalb sagt die Kirche hier: Sexualität muss gut und richtig gelebt werden, sonst ist es Quelle für ganz viel Leid, und in Folge davon von noch mehr Leid, wenn wir an geschiedene Ehen denken, an Morde aus Eifersucht, an verlassene Kinder, etc. Niemand will so etwas für sich oder andere.

 

Die Kirche ist sich dessen bewusst, sie kennt sich darin sehr, sehr gut aus, sie ist in diesem Thema Vollprofi: denn Gott ist die Liebe. Gott ist nicht WIE die Liebe, er ist die Liebe selbst. Er ist wie ein Vater, der das Beste für seine Kinder will. Warum geschieht dann so viel Schlimmes gerade bei diesem Thema? Weil wir die Freiheit haben, uns zu entscheiden. Bei jedem Schritt in unserem Leben, auch mit wem wir Sex haben, können wir uns frei entscheiden. Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, es ist, jemanden anderen zu benützen.

 

 
Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass. Es ist, jemand anderen zu benützen.
 
 

Theologie des Leibes zeigt den Höhenweg der Liebe

Die Theologie des Leibes ist eine Antwort der Kirche auf die Fragen, die uns so bewegen: Wer bin ich? Warum bin ich als Mann oder Frau auf der Welt? Wie kann ich erkennen, ob „der Richtige“ in mein Leben tritt? Was ist meine Berufung? Ist ein Leben mit EINEM Menschen in der Ehe überhaupt lebbar?  Die Theologie des Leibes zeigt diesen „Höhenweg der Liebe“ – du kannst dich frei entscheiden, es dir anzuhören.

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