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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Fastenchallenge: Schaff ich jeden Tag eine gute Tat?

Für die Fastenchallenge habe ich mir eine Woche lang gute Taten gesucht. Einige waren leicht, für andere musste ich meine Komfortzone verlassen. Hoffentlich nehme ich daraus den Mut mit, die Komfortzone öfters zu verlassen, um jemandem etwas Gutes zu tun.

Eine Woche lang jeden Tag eine gute Tat. War das schwierig? Nein. Aber gleichzeitig habe ich die Challenge auf dem MEINPLAN.at-Instagram-Account begleitet – das ist mir schwergefallen. Eine gute Tat mache ich, um Gutes zu tun. Wenn ich sie im Internet poste, fühlt es sich wie Angeben an.

 

Andererseits könnte es andere inspirieren, selbst Gutes zu tun. Gar nicht einfach, die Balance zwischen diesen beiden Argumenten zu finden.

 

Tag 1: Die Wäsche meiner Mitbewohner abnehmen

© Angelika Wurzer/MEINPLAN.at
 

© Angelika Wurzer/MEINPLAN.at

 

In meiner WG haben wir die Haushaltsaufgaben ziemlich gut aufgeteilt. Die Wäsche macht aber jeder selbst. Beim Abhängen der Wäsche lasst man sich meist etwas länger Zeit. Für meine erste Challenge habe ich das Abhängen und Zusammenlegen der Wäsche für meine Mitbewohner übernommen.

 

Neu ist diese gute Tat für mich nicht. In meinen vorigen WGs habe ich sowas immer wieder gemacht, wenn es mir auffiel, da ich anderen gerne eine kleine Freude mache. Auch Wäsche mitzuwaschen und aufzuhängen hat Begeisterung ausgelöst.

 

Meine beste Freundin war begeistert von meiner Aufhängtechnik, da alles glatt ist und sich die Wäsche gut zusammenlegen lässt. Eine andere Freundin war ganz aus dem Häuschen, als ich ihre weißen Sachen mitwusch und sie daraufhin wieder richtig weiß waren.

 

In dieser WG wohne ich erst seit knapp zwei Wochen und bin noch nicht mit den Vorlieben und Gewohnheiten meiner Mitbewohner vertraut. Wie gut diese Tat ankam, kann ich nicht genau sagen. Statt den gewohnten Freudensprüngen kam eine eher neutrale Reaktion, also habe ich diese Tat für die restliche Woche weggelassen.

 

Ich denke, sowas sollte man nicht erzwingen. Nach einiger Zeit in der WG würde ich gern noch einen Versuch starten und meinen Mitbewohnern unter die Arme greifen. So etwas braucht wahrscheinlich etwas Zeit, bis man sich kennt und ich auch weiß, ob es ihnen recht ist und wie sie ihre Wäsche gerne haben.

 

Tag 2: Komplimente an Fremde verteilen

Oft sehe ich irgendwas, das mir an anderen Menschen sehr gut gefällt. Bei Freunden sage ich immer gleich, was mir auffällt. Von der coolen neuen Sonnenbrille, die meinem Kumpel so gut steht, bis zu den süßen roten Schuhen meiner Mitbewohnerin. Dazu zählen auch gute Eigenschaften, die mir gefallen. Doch bei Fremden gibt’s da immer so eine Hemmschwelle. Es ist nicht leicht, jemanden auf der Straße wegen etwas anzusprechen. Auch wenn es mir zeitweise schon sehr leicht fiel, scheint diese unsichtbare Barriere immer wieder zu kommen.

 

Für meine guten Taten habe ich meine Komfortzone verlassen und bin aktiv auf Menschen zugegangen. Die erste war eine junge Frau bei einer Straßenbahnstation. Sie hatte leuchtend rote Haare, die mich faszinierten. Ich hatte wirklich Lust, ihr zu sagen, wie toll ich die Farbe fand. Wäre sie neben mir gestanden, wäre es bestimmt leichter gewesen. Es war allerdings nötig, die Straße zu überqueren und zur Straßenbahnstation zu gehen, um sie anzusprechen.

 

Um mich zu überwinden, hielt ich mir einfach vor Augen, wie sehr ich mich freuen würde, wenn mir jemand auf der Straße ein solches Kompliment machte. Auch sie war sehr erfreut! Es machte mich wirklich glücklich und sie offenbar auch.

 

Danach hatte ich richtig Lust bekommen, die restliche Woche über Komplimente zu verteilen.

 

Auch wenn es mir nach dieser Woche leichtfällt, bin ich sicher, dass die Hemmschwelle wieder zurückkommen wird. Ich werde mich aber bemühen, sie immer wieder zu überwinden. Damit versüße ich nicht nur einem anderen den Tag, sondern mache mir auch selbst eine Freude, indem ich weiß, etwas Gutes getan und ein klein wenig Mut bewiesen zu haben.

 

Tag 3: Müll aufheben

Diese Aufgabe ist eigentlich auch nichts Neues für mich. Immer wieder hebe ich unterwegs Kleinigkeiten auf, die mir zufällig auffallen und bringe sie zum nächsten Mülleimer.

 

Für diese Woche wollte ich diese Angewohnheit aber etwas intensivieren und bin achtsamer durch die Stadt spaziert. Mein Plan war, so gut wie alles aufzuheben, was mir so unterkam. Ich musste allerdings feststellen, dass dieses Vorhaben vielleicht etwas zu optimistisch war. Auch wenn ich sonst liebend gerne Müll entsorge, ging es mir schon bald auf die Nerven. Eine aktive Suche ist etwas ganz anderes, als zufällig etwas herumliegen zu sehen. Man hat einfach nicht den Kopf, sich ständig auf den Boden zu konzentrieren, wenn man unterwegs ist. Außerdem kommt man oft gar nicht weiter, wenn man ständig irgendwo was aufheben muss. Trotzdem habe ich mich bemüht, so viel wie möglich zu erledigen, auch wenn sich nicht alles ausging. Ausgenommen waren natürlich stark verdreckte oder sehr eklige Dinge, wie Speisereste oder Ähnliches.

 

Für eine Woche war es total ok, mehr darauf zu achten, aber für die Zukunft bleibe ich bei meinem System, nur Müll zu entsorgen, den ich zufällig entdecke. Mir tut es nicht weh, mich hin und wieder zu bücken und eine Kleinigkeit zum nächsten Mülleimer zu bringen. Ich denke mir dabei: „Sei die Veränderung, die du dir für die Welt wünschst.“

 

Tag 4: Obdachlose versorgen

© Angelika Wurzer/MEINPLAN.at
 

© Angelika Wurzer/MEINPLAN.at

 

Diese gute Tat gestaltete sich leider viel schwieriger als anfangs gedacht. Am Dienstag habe ich am Weg zur Donauinsel zufällig das Lager eines Obdachlosen unter einer Brücke gesehen. Am Donnerstag wusste ich, dass ich genau da wieder vorbeikam und kaufte daher einen Sack voller Essen ein. Leider war am Donnerstag keine Spur mehr von ihm. Die Hoffnung, tagsüber zufällig jemanden zu sehen, schwand recht schnell.

 

Am Abend sah ich im Volksgarten einen etwas schmuddelig aussehenden Mann mit einer zerfledderten Tasche, der scheinbar etwas suchte. Ich war mir aber nicht sicher, ob er obdachlos war und hatte Hemmungen, ihn anzusprechen, denn ich wollte ihn keinesfalls beleidigen. Schließlich fragte ich ihn doch, ob er etwas zu Essen haben will und er lehnte ab.

 

Ich beschloss, in der U-Bahn weiterzusuchen. Nach zweimal Umsteigen wurde ich fündig und konnte den Proviant übergeben.

 

Was ich hier gelernt habe: In Zukunft warte ich nicht, bis ich zufällig irgendwo vorbeikomme. Wenn ich einen Obdachlosen sehe, kaufe ich gleich etwas. Man weiß nie, wie lange sie sich an einem Ort aufhalten.

 

Tag 5: Zeit für die Familie nehmen

Eigentlich ist es selbstverständlich, die Feiertage mit der Familie zu verbringen. Dieses Jahr hatte ich aber geplant, das erste Mal nicht nach Kärnten zu fahren und allein in Wien zu feiern. Die Freude auf ein schönes Wochenende voller Sport und anschließender Entspannung war sehr groß. Ich hatte schon einige Pläne gemacht. Als ich aber mit meiner Mama telefonierte, merkte ich, dass sie traurig war, mich zu Ostern nicht zu sehen.

 

Bis jetzt hatte ich nur an mich gedacht und daran, ob es sich auszahlt, für drei Tage nach Kärnten zu fahren und Geld für den Zug auszugeben. Dabei habe ich darauf vergessen, wie sehr sich meine Familie und meine Freunde freuen würden, mich zu sehen. Immerhin haben mich viele gefragt, wann ich denn nach Kärnten kommen würde.

 

Sich an den Feiertagen Zeit für Familie und Freunde zu nehmen, war also die letzte gute Tat für meine Challenge. Natürlich hob ich weiterhin Müll auf und verteilte Komplimente, aber am Wochenende fuhr ich heim, um mich meinen Liebsten zu widmen.

 

Eine gute Tat für mich

Am Sonntag gab es dann eine letzte gute Tat, nämlich eine für mich selbst. Ich packte meinen Rucksack und machte eine lange Wanderung durch das wunderschöne Kärnten. Nur weil ich mein Sport- und Entspannungswochenende in Wien sausen ließ, konnte ich mir doch Zeit für Dinge nehmen, die mir guttun.

 

Ein wichtiger Punkt, auf den ich oft vergesse: mir selbst auch etwas Gutes zu tun. Genauso wie man sich um andere kümmert, muss man sich um sich selbst kümmern. Es bringt nichts, sich für andere aufzuopfern und dabei auf sich selbst zu vergessen. Die wichtigste Beziehung im Leben wird immer die zu sich selbst sein.

 

Nimm dir also auch mal einen Tag frei, entspann dich, nimm ein langes Bad oder kauf dir irgendwas, das dir Freude bereitet. Nehmt dir Zeit für Dinge, die dich glücklich machen und genieße das Leben!

Angelika Wurzer

Bewegung ist für mich das Wichtigste. Sport und ein gesunder Lifestyle sind mein Rezept, für ein glückliches Leben. Ich komme ursprünglich aus Kärnten, fühle mich aber in Wien wirklich zu Hause, weil es so viel zu bieten hat.

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