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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Projekt Erwachsenwerden: ein Seminar

Das Erwachsenwerden in die Hand nehmen und die Zukunft gestalten: Organisator Johannes Paul erzählt über "Mein Leben – ein Projekt?".

Johannes Schwarz über "Mein Leben - ein Projekt?" - MEINPLAN.at
 

© Johannes Paul Schwarz/MEINPLAN.at

 

Johannes Paul Schwarz ist 22 Jahre jung, studiert Wirtschaftsrecht an der WU Wien und organisiert ein Projekt. Genauer gesagt, „Mein Leben – mein Projekt?“: ein Seminar zur Persönlichkeitsbildung in Wien, „für junge Menschen, die sich ihrer Zukunft stellen wollen“, verrät der Flyer. Am 24. Oktober startet der nächste Kurs, Johannes Paul hat uns im Interview darüber erzählt.

 

MEINPLAN.at: Auf welche Herausforderungen des Erwachsenwerdens kann das Seminar eine Antwort geben?

Johannes Paul Schwarz: Man muss keine große Angst vor der Zukunft haben und nicht vor dem Erwachsenwerden davonlaufen. Irgendwann fängt der Ernst des Lebens an. Uns geht es allen sehr gut, wir wollen das Erwachsenwerden gern hinauszögern. Doch es ist gut, dass ich mir überlege: Was will ich in meinem Leben, was sind meine Prioritäten? In unserem Seminar sprechen wir zum Beispiel über Zeitmanagement, was ist mir wichtig, was ist dringend, was kann ich delegieren?

 

Ein anderes Thema sind Entscheidungen: entscheiden lernen, die Konsequenzen ziehen und Verantwortung tragen. Eine Entscheidung hilft mir auch, schwierige Phasen durchzustehen – z.B. setze ich mein Studium fort, auch wenn Themen dabei sind, die mich nicht interessieren.

 

Die späteren Fälle im Kurs behandeln Beziehungen. In den Diskussionen haben wir zum Beispiel gemerkt, wie unterschiedlich Frauen und Männer die Situationen einschätzen. Da gibt es viele Learnings.

 

Wie läuft das Seminar ab, wie kann ich mir 'Mein Leben – ein Projekt?' vorstellen?

Es ist ein Fallseminar, das auf der Harvard Fallmethode aufgebaut ist. Die Idee ist, sich über Alltagsprobleme auszutauschen und sich ihnen bewusst zu werden. Wenn mir das Problem dann selbst passiert, habe ich es im Unbewusstsein.

 

Die Fälle basieren auf echten Lebenssituationen. Man versetzt sich in die Person und spricht über seine Situation. Das ist leichter, als über sein eigenes Leben zu sprechen. Wir lesen einen Fall durch und überlegen in Kleingruppen, was wir der Person mit diesem Problem raten würden. Dann besprechen wir den Fall im Plenum mit dem Moderator. Dieser gibt am Ende der Einheit auch seinen Input dazu, den er dank seiner Lebens- und Berufserfahrung weitergeben kann.

 

Welche Fälle werden besprochen?

Die Fälle behandeln verschiedene Themen, die junge Leute beschäftigen. Zum Beispiel stellen sich viele nach dem Studium die Frage, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen. Weiters geht es darum, wie ich richtig kommuniziere, um Partnerschaft oder auch Persönlichkeitsentwicklung, die nicht nur für den persönlichen, sondern auch für den Managementbereich wichtig ist.

 

Wer steht hinter dem Kurs, wie ist es dazu gekommen?

Die Idee kam von mir – ich hab überlegt: Was brauche ich, was brauchen meine Freunde? Was ist eine Sache, an der wir wachsen können? Können wir eine Familie gründen und Eltern werden? Manches fehlt uns zum Erwachsenwerden und zum Übernehmen von Verantwortung.

 

Die GFO (Gesellschaft für Familienorientierung) macht bereits Erziehungs- und Eheseminare nach der Fallmethode. Auch für diesen Kurs hat die GFO das Konzept entwickelt, der Moderator ist Vorstand der GFO. Die Fälle kommen aus den USA und wir haben sie übersetzt.

 

An wen richtet sich das Seminar? In welcher Lebenssituation ist es gut, am Seminar teilzunehmen?

Das Seminar ist gut, wenn ich überlege, was ich mit meinem Leben machen soll, wenn ich am Ende meines Studiums stehe, aber auch in jeder Lebenssituation, in der ich auf der Suche nach mehr bin. Es kann bestimmt jeder etwas mitnehmen. Jeder zwischen Schulabschluss und einem Alter von 33 Jahren kann mitmachen.

 

Was ist deine Motivation, dieses Seminar zu organisieren?

Ich glaube, es ist gut, sich mit Themen auseinanderzusetzen, dass man persönlich wachsen kann. Ich möchte Leuten helfen, dieses Know-How zu erfahren, das man im Studium nicht erfährt. Ein Manager, der fachliches Wissen hat, braucht ergänzend auch Persönlichkeitsbildung. Dazu gehören zum Beispiel die Tugenden, von denen schon Aristoteles spricht, sie machen eine reife Persönlichkeit aus. Außerdem kann man lernen, eine Meinung zu haben, sie zu vertreten, aber auch demütig sein und anderen Recht geben.

 

Wir haben den Kurs letztes Jahr für Freunde und Bekannte gestartet und dann gemerkt, das taugt vielen. Am 24. Oktober startet nun die dritte Kursreihe.

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