AAA
Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Traum Medizinstudium: Der Weg zum MedAT

Das Interesse am Medizinstudium wird in Österreich jährlich größer. Auch Alicia und Maya möchten Ärzte werden. Welche Tipps haben sie, um sich auf den Medizin-Aufnahmetest vorzubereiten?

„Schwester, das Skalpell bitte!“ Diesen Satz wünschen sich zahlreiche angehende Medizinstudenten zu sagen. Doch um eines Tages im Operationsaal Menschenleben retten zu können, investieren Studenten mindestens 12 Semester, um mit dem Titel „Doktor der gesamten Medizin“ die Universität zu verlassen. Bevor sich aber zukünftige Ärzte mit Anatomie, Pathologie und Neurologie beschäftigen dürfen, muss zuerst der MedAT bestanden werden.

 

Medizin Aufnahmeprüfung © iStock/MEINPLAN.at
 

© iStock/MEINPLAN.at

 

Denn seit 2013 finden in Wien, Innsbruck, Graz und Linz Aufnahmetests statt. Hier fängt für viele bereits ein steiniger Weg an. In insgesamt 4 Stunden und 48 Minuten werden die Kenntnisse von mehr als 15.000 Bewerbern in ganz Österreich in Textverständnis, Chemie, Biologie und Mathematik in Form von Multiple Choice-Fragen geprüft. Dabei wird eine Gebühr von insgesamt 110 Euro verrechnet, denn immerhin müssen im Messegelände 260 Aufsichtspersonen und 50 Lehrende bezahlt werden.

 

Zahlreiche Institute wie Aufnahmetest.at, Chocolate oder Study med bieten daher eigene Vorbereitungskurse mit Simulationssituationen an. Der Prüfling kann zwischen einem Drei-Tage-Programm zu 219 Euro bis zum Fulltime-Intensiv-Kurs um mehr als 700 Euro frei wählen. Immerhin ist der Konkurrenzkampf ausnahmslos hart:

 

Für insgesamt 740 verfügbare Studienplätze haben sich 2018 in Wien mehr als 7.400 Bewerber gemeldet. In Graz kamen 3.000 Bewerber auf 366 Studienplätze, demnach haben nur 12,2 Prozent der MedAT-Prüflinge in Graz eine Chance auf einen Studienplatz, in Wien nur 9,9 Prozent.

 

Welche Tipps haben Bewerber für die Aufnahmeprüfung?

Ich habe zwei zukünftige Kandidatinnen gefragt und ihre Tipps in Bezug auf den MedAT erfahren. Zusätzlich hat uns die Medizinstudentin Lena ihre Empfehlungen retrospektiv über die schwierigste Studieneingangsprüfung in Österreich mitgegeben. Lena studiert seit fast zwei Jahren Medizin an der Meduni Wien. Bei ihr ging der erste Antritt beim MedAT leider negativ aus - dafür hat sie ihn beim zweiten Anlauf bestanden.

 

Wie bereitet ihr euch auf den MedAT vor?

Alicia versucht heuer die Aufnahmeprüfung: Ich habe bis März versucht, alles zusammenzufassen und ein Skript zu schreiben, die restlichen Monate verbringe ich mit dem Auswendiglernen.

 

Lena studiert Medizin im vierten Semester, hat den MedAT beim zweiten Anlauf geschafft: Ich habe 4-5 Mal in der Woche die kognitiven Untertests geübt, zunächst langsam, später mit Stoppuhr. In vielen Büchern sind Lösungsstrategien zu finden, die können wirklich helfen. Parallel dazu habe ich das Basiswissen aus Biologie, Chemie, Physik und Mathe gelernt und mich dabei an den offiziellen Stichwortlisten orientiert.

 

Werdet ihr einen Vorbereitungskurs machen?

Lena: Ich habe einen einmonatigen Abendkurs gemacht. Der Vorbereitungskurs war insofern hilfreich, weil ich einige Strategien gelernt habe, um z.B. Figuren zusammenzusetzen oder Implikationen zu lernen. Außerdem kann es motivierend sein, Leute mit dem gleichen Ziel zu treffen. (Und man kann die Konkurrenz abchecken ;)). Essentiell sind diese Kurse, zumal auch sehr teuer, aber sicher nicht.

 

Alicia: Ich mache einen Tag lang eine Testsimulation bei „Get to Med“. Einen Kurs werde ich keinen machen, weil ich selbstständig bin und mich gut organisieren kann.

 

Maya bereitet sich auch gerade auf den MedAT vor: Ich werde auf jeden Fall im Juli einen Kurs bei „chocolate“ machen.

 

Wie motivierst du dich fürs Lernen?

Alicia: Ich motiviere mich, indem ich mir die Instagram Stories von Medizinstudenten ansehe. Außerdem erzähle ich meiner Mama und Verwandten immer wieder, was ich heute gelernt habe. Das motiviert sehr! Ein guter Lerntipp ist übrigens das Major System, um sich verschiedene Zahlenkombinationen auswendig zu merken. In der Prüfungssituation ist es empfehlenswert, jeder Zahl ein Symbol zuzuordnen und dann Geschichten dazu zu erfinden.

 

Lena: Was mich persönlich motiviert, sind ToDo-Listen und das Gefühl, etwas abhaken zu können. Ich schreibe mir jetzt immer noch auf, was ich an einem Tag oder in einer Woche schaffen möchte. Außerdem finde ich es wichtig und motivierend, zumindest einmal in der Woche einen Entspannungstag einzulegen- dann kann ich mich auf etwas Nahgelegenes freuen.

 

Ein Tipp für den MedAT-Prüfungstag?

Alicia:

  • Einen Pulli anzuziehen, weil es ziemlich kalt werden könnte.
  • Generell nicht so viel mitnehmen, damit man nicht bei der Garderobe lange anstellen muss - was einen ja noch nervöser macht.

Lena:

  • Früh genug da sein, um Stress zu vermeiden, spät genug, um Nervosität zu vermeiden.
  • Taschen, Jacken etc. sind in der Halle nicht erlaubt und müssen an der Garderobe abgegeben werden.
  • Für Jause, Geldbörse, Schlüssel erhält man Plastiksackerl wie am Flughafen. Ein guter Tipp ist, das Notwendigste gleich zu Hause in eine durchsichtige Plastiktasche zu packen, dann erspart man sich das Anstellen bei der Garderobe.
  • Bequeme Kleidung ist sicher nicht von Nachteil, oft läuft auch die Klimaanlage auf Hochtouren.

Welche Bücher empfiehlst du fürs Lernen für den MedAT?

Lena: Für den kognitiven Teil alles, was ihr in die Finger kriegt. Ich z.B. habe mit dem MedBreaker begonnen und später mit ein paar anderen Büchern gelernt. Für das Basiswissen kann ich nicht wirklich etwas empfehlen, das ist Geschmackssache. Beim MedAT wird das Maturawissen geprüft, also kauft euch keine dicken Fachbücher.

Antonia Augendopler

Ich bin 19 Jahre alt, besuche die Schule und lebe im schönen Wien, wo ich stimmungsvolle Konditoreien und wundervolle Bälle am liebsten genieße.

Ähnliche Beiträge
How to: Rechtswissenschaften Aufnahmeprüfung
Weiterlesen
Warum es sich lohnt, etwas Neues auszuprobieren
Weiterlesen
Soll ich wirklich Lehrer werden? 3 Wegweiser für eine Entscheidung
Weiterlesen
Studienwahl: Hilft die WIFI-Bildungsberatung?
Weiterlesen
Zurück zur Übersicht
Blog kommentieren
Blog teilen