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11.12.2019 | Weihnachten | David Strodl

Was es DIR bringt, dein Geld zu spenden

Wenn wir spenden, dann meist nicht ganz selbstlos. Warum wir auch selbst davon profitieren und warum David begonnen hat, so viel zu spenden, dass es wehtut.

Es gibt kaum eine sinnvollere Zeit, einen Artikel zum Thema „Spenden“ zu schreiben, als die Zeit des Gebens und der Nächstenliebe. Einmal im Jahr werden die Herzen warm und man lässt sich eher dazu überreden, einen kleinen Teil des eigenen Vermögens abzugeben an Menschen, die es eher brauchen können. Oder Tiere. Oder Bäume. Je nachdem, wofür man gerne spendet.

 

Ich selbst habe mir bei diesem Thema immer schwergetan. Ich war eher auf der Linie: „Ich hab zwar kein Geld, aber zumindest etwas Zeit kann ich in eine gerechtere Welt investieren.“ Dann habe ich mich ehrenamtlich bei Deutschkursen für Flüchtlinge eingesetzt oder meinen Zivildienst in einem indischen Kinderdorf geleistet.

 

Spätestens, als Zeit eine immer knappere Ressource für mich geworden ist, habe ich mich entschlossen, ein bisschen weniger meiner Zeit und ein bisschen mehr von meinem Geld zu investieren. Geld konnte ich mir verdienen, Zeit nicht.

 

Warum eigentlich spenden?

Was es dir bringt, zu spenden © iStock/MEINPLAN.at
 

© iStock/MEINPLAN.at

 

Um das Offensichtliche gleich vorweg zu nehmen: Es hilft Menschen.

Aber dafür schreibe ich diesen Artikel nicht. Ich nehme an, dass du das selbst schon gewusst hast.

 

Mir geht es eher um die Hintergründe, warum ein Mensch spendet. Ich selbst bin mir in der Frage, ob reiner Altruismus tatsächlich existiert, nicht sicher. Annähernd jede uneigennützige Handlung ist  teilweise egoistisch motiviert.

 

Hier nun ein paar Beispiele:

  • Da Menschen an eine gerechte Welt glauben wollen, glauben sie, dass eine gute Tat ihnen eines Tages vergolten wird. Natürlich ist dies nicht immer von derselben Person möglich. Man erhofft sich, dass diese gute Tat irgendwann von woanders auf einen zurückkommt. Dies nennt sich indirekte Reziprozität.
  • Manche Leute spenden, um Katastrophen zu verhindern, die einen selbst betreffen könnten. Dabei denke ich an die Aktion „TeamTrees“, welche von einigen YouTubern ins Leben gerufen wurde. Leute sollen dafür spenden, dass 20 Millionen Bäume gepflanzt werden. Dies soll natürlich der Umwelt zugutekommen. Also Spenden nach dem Motto: „Wenn wir nichts unternehmen, dann fällt uns das irgendwann alles auf den Kopf.“
  • Natürlich wird auch aufgrund von Prinzipientreue gespendet. In vielen Religionen wird gelehrt, dass es wichtig – wenn nicht sogar Pflicht ist – den Armen zu helfen. Pflichterfüllung hat ebenfalls ein wenig egoistischen Hintergrund.
  • Wenn man weiß, dass man etwas Gutes getan hat, dann setzt ein Gefühl des warmglow ein. Man kann es nicht besser beschreiben als das wohlige Gefühl, etwas Gutes getan zu haben. Auch das Streben nach positiven Gefühlen kann definitiv nicht als bloß altruistisch angesehen werden.

Jetzt habe ich dir beigebracht, dass wir eigentlich schlechte Menschen sind und es den Wenigsten gelingt, wirklich aus reiner Selbstlosigkeit heraus zu handeln ;-). Klingt ein wenig kontraproduktiv – aber eigentlich ist der Punkt, den ich machen möchte, ein ganz anderer.

 

Spenden ist eine Win/Win-Situation

Ich bin wirklich dankbar, dass wir diese „egoistischen“ Motive in uns haben. Ohne diese würden wir wahrscheinlich noch weniger spenden, als wir es sowieso schon tun.

 

Eine Studie der Sozialpsychologin Elizabeth Dunn liefert das Ergebnis, dass Spenden tatsächlich glücklicher macht! Dabei wurden 632 Amerikaner mit Geld versorgt (entweder 5$ oder 20$). Danach wurde gefragt, wie sie dieses Geld ausgegeben haben. Diejenigen, die das Geld gespendet haben oder als Geschenk für jemand anderen benutzt haben, gaben an, glücklicher zu sein als diejenigen, die es für sich selbst ausgaben.

 

Daraus lässt sich also schließen:

Spenden = Hilfe für jemand anderen + Glück für dich

Spenden = Win/Win

 

Wenn du aber meinen Mathematikkünsten (zu Recht) nicht ganz traust, dann lässt du dich vielleicht vom Mathematiker Blaise Pascal überzeugen, der gemeint hat:

 

 

„Der eigentliche Sinn des Reichtums ist, freigiebig davon zu spenden.“

Wie und was soll ich spenden? Spendenhacks

Es ist nicht immer einfach, sich zum Spenden durchzuringen. Deshalb muss man ein wenig in die Trickkiste greifen, um sich zu motivieren.

 

Spende, dass es ein bisschen wehtut

Glaub mir, du kannst es dir leisten. Wenn du selbst nicht glaubst, dass deine Gabe einen Impact macht, dann wirst du auch nicht wirklich zufrieden und glücklich damit sein. Da ist es besser, etwas mehr zu spenden, sodass du sagst: „Wow, das hat mich tatsächlich etwas von meinem Komfort gekostet. Die nächsten drei Mal Shoppen werde ich wohl auf den 5€-Starbucks-Kaffee verzichten.“ So wird dir erst wirklich bewusst, dass du etwas Gutes getan hast.

 

Gib einen Spendeneinsatz, um dich zu motivieren

Du hast eine schlechte Angewohnheit und möchtest wirklich aufhören? Nehmen wir Rauchen als Beispiel. Sag einem Bekannten, dass du 100€ spenden musst für jede Woche, die du es nicht geschafft hast, auf eine Zigarette zu verzichten. Er soll immer sonntags nachfragen.

 

Egal ob du es die Woche geschafft hast oder nicht: Es hat in jedem Fall etwas Gutes hervorgebracht – entweder hast du nicht geraucht, oder du hast dich für eine gerechte Welt eingesetzt.

 

Informiere dich, wofür du spendest

Man kann gerne sein Geld rauswerfen, einfach um irgendetwas Gutes getan zu haben. Die Freude am Spenden kommt dabei allerdings nicht unbedingt auf. Deswegen die Empfehlung, dass du dich mit der Organisation, für die du spendest, auseinandersetzt: Was machen sie wirklich? Wie trägt deine Spende zu einer Verbesserung der Umstände bei?

 

Schau einmal nach, ob es Benefizveranstaltungen der Organisationen gibt, die dich interessieren. Dort hast du die Chance, mit den Mitarbeitern zu reden und zu erfahren, was für einen Impact deine Großzügigkeit in deren Arbeit macht.

 

Wofür spenden?

Falls du noch auf der Suche nach der geeigneten Charity-Organisation bist, die du unterstützen möchtest, ein paar Empfehlungen:

 

Mary’s Meals

Ernährungsinitiative, die Kindern in den ärmsten Ländern der Welt Schulmahlzeiten bereitstellt
 

Jugend Eine Welt

Unterstützt weltweit Bildungs- und Sozialprojekte

 

Caritas Österreich

Mit der Aktion "Schenken mit Sinn" kannst du im Caritas-Shop auch Geschenke gegen Spenden kaufen

 

St. Elisabeth Stiftung

Hilfe für Mütter und Schwangere in Not
 

MALTESER Hospitaldienst
Internationale Hilfsprojekte, Katastrophenhilfe, Arbeit mit Menschen mit Behinderung

 

Caritas Socialis

Pflege- und Betreuungsangebote

 

Kolping Österreich
Sozialprojekte für Hilfe zur Selbstentwicklung

David Strodl

Ich bin Psychologiestudent. Meine Stärken sind es, Strichmännchen auf mein Studienmaterial zu zeichnen und schlafen zu können, obwohl ich gerade eine Tasse Kaffee gekippt habe. Meine Schwäche sind Schnecken. Ich hasse Schnecken. Keine Ahnung warum, aber manchmal habe ich Albträume davon.

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