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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

5 Entspannungsübungen gegen die Angst

Prüfungsangst oder Angst vor dem Versagen – Raphaela hat die Übungen aus dem Buch „Angst? Mit Achtsamkeit zu neuem Mut“ gegen die Angst ausprobiert.

„Hallo ich bin´s die Angst, ich bin hier, um dir das Leben schwer zu machen“ …

 

Angst egal welcher Art begegnet uns tagtäglich in unserem Alltag. Bei dem einen offensichtlicher, bei anderen weniger. Dabei ist es ganz egal, ob die Angst einem sofort anzusehen ist, sie schränkt uns in unserem normalen Leben ein und kann zu einem ständigen Wegbegleiter werden. Angst – lateinisch "angere“ – heißt übersetzt "würgen", "die Kehle zuschnüren". Schon allein das lässt einen breiten Spielraum für jegliche Definitionen zu. Ohne Angst hätten die Menschen früher nicht überleben können, sie wären höchstwahrscheinlich von einem Säbelzahntiger gefressen worden. Und auch heute noch warnt uns die Angst vor Gefahren und Risiken.

 

Grundsätzlich reagiert jeder Mensch unterschiedlich auf Ängste, dem einen läuft es eiskalt den Rücken runter, wenn er daran denkt, dass er gleich vor einer großen Menschenmenge sprechen muss. Der Nächste verspürt sein Leben lang ein schwebendes Damoklesschwert der Angst vor Ablehnung, Mobbing, Nichtakzeptanz oder Ausgrenzung von den eigenen Eltern, Bekannten oder der breiten Öffentlichkeit über sich. Sich gegen diese Ängste zu stellen ist nicht einfach und erfordert unglaublichen Mut und ein großes Rückgrat.

 

Mit dem eigenen Körper kommunizieren

Das Buch „Angst? Mit Achtsamkeit zu neuem Mut“ von Majda Moser behandelt genau diese Thematik eingehend. Durch zahlreiche Erfahrungsberichte erhält der Leser einen Einblick in die Gedanken und den Leidensweg der Betroffenen.

 

Das Buch enthält hilfreiche Tipps, um der Angst den Kampf anzusagen. Die Übungen sind für die individuelle Durchführung zuhause, aber auch für unterwegs.

 

Als Sofortmaßnahme ist zunächst einmal das „bewusste Atmen“ sehr hilfreich, dadurch kann sich der Körper zumindest kurzfristig entspannen.

 

 
Mir persönlich hilft das gute Zureden, um mich von der im Nacken sitzenden Angst kurz zu lösen.
 
 

Prüfungsangst in der Schule oder im Studium kennen neben mir sicher viele. Ich habe zwar mittlerweile meine eigenen Strategien entwickelt, um dagegen mich zu wehren, aber als mir das Buch „Angst? Mit Achtsamkeit zu neuem Mut“   in die Hände fiel, war ich gespannt, ob ich dadurch auch neue Ideen und Eindrücke bekommen würde.

 

Ich wurde nicht enttäuscht, neben zahlreichen Tipps waren auch sachliche Informationen dabei, die mir den Ursprung der Angst erklärten. Und mir in einigen Prüfungssituationen schon ein kleines Helferlein in der Not waren.

 

Meine aus dem Buch entnommenen 5 wertvollsten Tipps

Übung 1: Die liegende Acht

Bei dieser Übung geht es darum, die Körperwahrnehmung zu verändern. Du brauchst nur wenig Platz.

  • Durch das Feststellen beider Füße am Boden wird dem Körper das Gefühl von Halt vermittelt.
  • Durch das Fingerzeichnen einer liegenden Acht in die Luft konzentrieren sich Körper und Geist auf das richtige Schreiben. Der Körper lernt das Spüren bestimmter Vorgänge und wird so ultimativ abgelenkt.

 

Übung 2: Angst abschütteln

Diese Übung ist eine sehr wirksame Entspannungstechnik, denn oft liegt die Angst schwer auf den Schultern.

  • Durch das Abschütteln der Angst erhalten wir wieder eine aufrechte Körperhaltung und strahlen automatisch Selbstbewusstsein aus.
  • Die Übung ist für jede Lebenslage ideal, durch ein zusätzliches konzentriertes Ein- und Ausatmen entspannt sich der Körper.

 

 

Übung 3: Klingende Buchstaben

Mit dieser Übung können Ängste in kurzfristigen Situationen – z.B. wenn wir im Auto sitzen und die Angst uns schon auf die Schulter klopft – beherrscht werden.

  • Dazu nehmen wir eine entspannte Haltung im Sitzen oder Stehen ein und winkeln dabei die Knie leicht an.
  • Tief einatmen und mit einem langgezogenen „U“ wieder ausatmen, dadurch spüren wir eine Vibration im Beckenbereich und das sogenannte „Wurzel-Chakra“ wird aktiviert. Unter „Chakra“ versteht man das Energiezentrum des Körpers. Bei Angst zieht es sich zusammen und verstärkt das Angstgefühl.
  • Nun wechseln wir zum Buchstaben „O“, hier findet sich die Vibration im Bauchbereich wieder, dort sind die Sakral- & Solarplexus-Chakren angesiedelt.
  • Der Buchstabe „A“aktiviert das Herz-Chakra und eine Vibration in der Brust.
  • „E“ lässt den Kehlkopf vibrieren.
  • Als letzte Wiederholung animieren wir unser „Drittes Auge“, welches zwischen den beiden Augenbrauem angesiedelt ist, durch den Buchstaben „I“.

Für all die Buchstaben ist eine zehnmalige Wiederholung ideal. Die Übungen ermöglichen einen distanzierenden Blick auf das Angst- oder Stressgefühl und haben das Ziel, einen Entspannungszustand hervorzurufen.

 

 

Übung 4: Rücken an Rücken

Mir hilft es sehr oft, wenn ich meine Ängste und Sorgen einer zweiten Person anvertraue, die die Ängste auch nachvollziehen kann und weiß, wie ich mich gerade fühle.

  • Mithilfe einer zweiten Person kann diese Übung absolviert werden.
  • Dazu setzen oder stellen sich beide Rücken an Rücken entweder auf den Boden oder im Stehen zueinander.
  • Sinn dieser Übung ist das Erkennen von Sicherheit und das Gefühl von Wärme und Geborgenheit durch denengen Körperkontakt.

 

Übung 5: Die Wolkenübung

Oft tragen unsere Ängste auch Botschaften mit sich. Durch diese Übung sollen Ängste wirkungsvoll aus dem Leben verabschiedet werden.

  • Dazu setzt man sich gemütlich auf den Boden und schließt für einen kurzen Augenblick seine Augen.
  • Nach einem tiefen Atemzug stellen wir uns eine große Wolke vor, auf der wir nun all unsere Ängste, Sorgen usw. verteilen können.
  • Nun stellen wir uns vor, dass die Wolkenfront abklingt, somit unsere Wolke mit sich nimmt und uns damit von all den Ängsten befreit.

 

Meine persönliche Erfahrung mit der Angst

Angst vor Ablehnung und davor, nicht akzeptiert zu werden - davon kann ich ein Lied singen. Jahrelanges Mobbing hat dazu geführt, dass Angst ein häufiger Wegbegleiter wurde. Egal wo ich hinkomme, einer meiner ersten Gedanken ist, ob ich von den Menschen akzeptiert werde oder ich mich eventuell blamieren oder etwas falsch machen könnte. Diese Ängste sind in den meisten Fällen unbegründet und eigentlich sollte man sich mit zunehmendem Alter mit dem Gedanken anfreunden: „Nicht jeder kann und wird mich mögen, aber das ist in Ordnung“.

 

Eine andere Angst ist jene, den Erwartungen und dem Stolz der eigenen Familie nicht gerecht zu werden. Ich bin sehr wohlbehütet und mit keinerlei ausgeübtem Druck aufgewachsen. Ich sollte immer das machen, womit ich glücklich war. Meinen Eltern war wichtig, dass ich meine eigenen Erfahrungen mache und aus diesen lernen kann. Trotzdem habe ich über die Jahre die Angst entwickelt, etwas zu machen, was sie in ihrem Stolz auf mich enttäuschen könnte. Was so gesehen natürlich völliger Blödsinn ist, denn ich lebe mein eigenes Leben und dazu gehören auch Situationen, wo ich mich meinen Ängsten stellen muss und dann mit Stolz darauf zurückblicken kann, weil ich es alleine geschafft habe.

 

Das Buch „Angst? – Mit Achtsamkeit zu neuem Mut“ hilft, einen Weg zu neuem Mut, Stärke und mehr Lebensfreude zu entwickeln und zeigt durch zahlreiche Erfahrungsberichte, dass Angst etwas ist, worunter jeder von uns in den verschiedensten Facetten leidet. Mithilfe von 15 wertvollen Tipps kann jeder individuell einen Anker für seine Angstsituation auswerfen und dadurch wieder Mut für einen erfüllten Alltag finden. Sollte die Angst aber überhand nehmen, ist ein Besuch bei einem Psychologen das Beste, das man für sich und seine Gesundheit tun kann!

 

Edit: Ich habe all diese Übungen selbst ausprobiert, sie erfordern große Konzentration und Geduld. Es ist oft gar nicht leicht, sich auf sich selbst und seinen Körper einzulassen. Aber mit viel Geduld und Übung funktioniert es nach einiger Zeit sehr gut.

 

Angst? Mit Achtsamkeit zu neuem Mut © facultas / maudrichBuchtipp

Angst? Mit Achtsamkeit zu neuem Mut

Madja Moser

facultas / maudrich, 2019
€ 19,90
ISBN: 978-3-99002-101-9

Leseprobe

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Raphaela Huber

Ich komme ursprünglich aus Vorarlberg, bin aber für mein Studium der Rechtswissenschaften ins wunderschöne Oberösterreich gezogen. In meiner eher begrenzten Freizeit liebe ich es, meine Freunde zu überraschen, zu reisen, zu backen und in guten Büchern zu schmökern.

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