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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

#Adventchallenge: Wem schenk ich meine Zeit?

Ein Geschenk der etwas anderen Art: Emanuela hat sich die Tage vorgenommen, Menschen ihre Zeit zu schenken. In diesem Blog teilt sie ihre Erfahrungen der letzten Woche.

Die Zeit gehört dir! Es ist deine Entscheidung, wem oder was du sie schenkst.

 

Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber für mich ist der Advent meist eine der stressigsten Zeiten im ganzen Jahr. Neben Einladungen zu diversen Weihnachtsfeiern von Job, Freunden und ehrenamtlichen Vereinen kommen in meinem Fall als Harfenlehrerin und -spielerin einige Auftritte und Konzerte meiner Schüler und mir dazu. Dann sind da noch die üblichen Weihnachts–To-do's, die wir, wenn nicht auf Papier, in unserem Kopf gespeichert haben: Geschenke für alle kaufen und am besten möglichst stylish verpacken; Weihnachtskekse, die aussehen, als entsprängen sie direkt einer Werbung, aus dem Backblech zaubern; Adventmärkte abklappern; die Liste ließe sich noch ewig fortsetzen.

 

In diesem mehr oder weniger hektischen Treiben kann die Frage aufkommen, wie viel von dem eigentlich noch mit dem Weihnachtsgedanke zu tun hat und ob all diese To do's an dem Wesentlichen vorbeigehen.

 

 

Was ist das Wesentliche? Ich denke, es sind Menschen und unsere Beziehungen zu ihnen. Weihnachtskekse werden aufgegessen sein, Geschenke verbraucht sein, doch Zeit, die wir Mitmenschen geschenkt haben, wird vielleicht ewig in Erinnerung bleiben.

 
 

Vielleicht wird sie ein Anstoß für eine tiefere Freundschaft oder ein neuer Startschuss für eine eingeschlafene Beziehung sein. Wie „Zeit schenken“ konkret ausschauen kann, habe ich hier zusammengefasst.

 

#1 Zeit spenden: Menschen besuchen

Ich hatte während meiner Challenge konkret zwei Bekannte auf dem Herzen, denen ich gerne einen Besuch abstatten wollte. Leider hat es aus verschiedenen Gründen nicht geklappt. Bis Weihnachten ist zum Glück noch Zeit und ich konnte mit einer der beiden Personen ein Treffen ausmachen.

  • Wer liegt Dir am Herzen?
  • Ist es jemand aus deiner Verwandtschaft, der sich über deinen Besuch freuen würde?
  • Gibt es eine alte Nachbarin, von der du weißt, dass sie einsam ist?
  • Gibt es Freunde, die sich schon lange etwas mit dir ausmachen wollten, du aber immer abgesagt hast mit der Erklärung, du hast gerade zu viel zu tun?
  • Sind in deinem Leben Beziehungen, die du auffrischen möchtest?
  • Warum nicht den ersten Schritt setzten, der bekanntlich meist der schwierigste ist?

Versetze dich in die Lage dieser Person. Welcher Ort des Treffens würde ihr am meisten Freude bereiten? Gibt es jemanden, den du zu dir nach Hause einladen möchtest und mit Punsch, Keksen, aber vor allem mit deiner Zeit eine Freude machen möchtest?

 

#2 Lass dich in deiner Geschäftigkeit stören

Wer kennt das nicht? Man ist gerade unterwegs zu einer Uni-Vorlesung oder zu einem anderen wichtigen Termin und das Letzte, für das man im Moment Zeit hat, ist ein Gespräch. Doch das Szenario trifft ein. Plötzlich wird man aufgehalten: von einem Touristen, der nach dem Weg fragt und Google Maps nicht dabei hat. Von einem Obdachlosen. Von einem Bekannten, den man lange nicht mehr gesehen hat. Von einem Nachbarn, der gerade Lust auf ein Plauscherl hat. In solchen Situationen versucht man, das Gespräch so kurz wie nur möglich zu halten, in knappen Sätzen zu antworten, den anderen auf später zu vertrösten und sich die Gereiztheit nicht anmerken zu lassen. Mir geht es zumindest oft so. Wie wär‘s, in der Adventzeit zu versuchen, sich in seiner Hektik „stören“ zu lassen und diesen „Störenfrieden“ seine Zeit zu schenken?

 

Ganz ehrlich: Das Schlimmste, das passieren kann, ist, dass man einige Minuten zu spät zum nächsten Termin kommt.

 

#3 Gott Zeit schenken

Der Grund, warum es Weihnachten überhaupt gibt und wir hier freie Tage haben, ist die Geburt von Jesus, der den Himmel verlassen hat und ein Mensch wurde wie du und ich. Als gläubiger Mensch möchte ich mir im Advent bewusst Zeit nehmen für Gott. Das kann auf unterschiedliche Arten geschehen.

 

Ich habe mich dazu entschieden, mich in den Gebetskalender im HOME der Operngasse 4 einzutragen und in der Nacht von 1:00–2:00 Uhr beten zu kommen. Das Aufstehen ist natürlich hart, aber es ist etwas Besonderes, mitten in der Nacht, wenn alle schlafen, ein „Date“ mit Gott zu haben. Du bist ganz alleine, Kerzen erhellen den Raum, und nichts und niemand stört dich.

 

Außerdem bin ich am Donnerstag um 6:30 Uhr in die Rorate der katholischen Hochschulgemeinschaft gegangen. „Rorate“ heißen die Frühmessen, die nur im Advent stattfinden. Auch hier wurde die Kapelle nur von unseren Kerzen erhellt und wir sangen Weihnachtslieder zu wunderschönen Cello-Untermalung. Nachher gabs Kaffee, warme Croissants und Marmelade gleich nebenan im Café Caspar. Ich war erstaunt, wie voll von jungen Leuten die Kirche und nachher das Café waren!

Ein letzter Gedanke zum Schluss: In unserer westlichen Gesellschaft haben wir alles außer Zeit. Zeit ist Mangelware, Zeit ist Geld. Doch das dürfen wir uns nicht einreden lassen! Die Zeit gehört Dir! Du entscheidest, wem du sie schenkst oder an was du sie verschenkst und was dir wert ist, deine Zeit zu beanspruchen oder nicht.

 

Gutes Gelingen dabei und viele Menschen, die euch in eurem Treiben stören wünscht euch

 

Eure Emanuela

Emanuela Sutter

Ich verbinde die großen Leidenschaften meines Lebens: Musik, Literatur, Philosophie und Theologie. Bei mir gilt: Denken und Fragen erlaubt! Es gibt keinen Gedanken, der zu abgründig, zu abstrakt, zu jenseitig wäre.

 

Derzeit studiere ich Deutsch und Philosophie/Psychologie auf Lehramt sowie katholische Fachtheologie und arbeite als Harfenlehrerin an zwei Musikschulen. Das hat mit meinem ersten Studium an der Musikuni Wien zu tun, wo ich einen Abschluss in Harfe-Instrumentalpädagogik gemacht habe.

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