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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Mach das Beste aus deinem Praktikum im Home Office

Es ist nicht unmöglich, in Zeiten wie diesen ein Praktikum zu ergattern! 10 Tipps, um aus deinem Praktikum im Home Office das Beste rauszuholen.

Kurzarbeit, sinkende Umsätze, Kündigungen. Die meisten Unternehmen stellt die Corona-Krise vor eine nicht enden wollende Herausforderung. Die wenigsten denken dabei an eines: Praktika. Zugleich ist es womöglich das Einzige, an das manche Studentinnen und Studenten aktuell denken.

 

Praktikum finden während einer Pandemie – K(ein) Ding der Unmöglichkeit?!

Und noch eine Absage. Und noch eine. An den Qualifikationen liegt es nicht, denn Lisa, 21, bringt alle notwendigen Voraussetzungen für ein Praktikum in ihren Wunschunternehmen mit. Auch an den Bewerbungsunterlagen liegt es nicht, da hat sie sich mehr denn je ins Zeug geschmissen. „Aufgrund der aktuellen Situation ist es uns leider nicht möglich, Ihnen ein Praktikum anzubieten.“ Dieser Satz in verschiedensten Formulierungen scheint sie seit Wochen zu verfolgen. Auch das Bedauern der Unternehmen bringt ihr nichts. Die Zeit drängt und die Optionen gehen ihr zunehmend aus. 

Praktikum im Home Office - Adobe.Stock
Adobe.Stock

 

Endlich ein Praktikum … aber wiedermal im Home-Office

Wie Lisa träumen viele Studentinnen und Studenten davon, in ihrem Wunschunternehmen und der Wunschabteilung ihr Pflichtpraktikum zu absolvieren. Dabei ist für die meisten der wohl spannendste Aspekt des Praktikums das Eintauchen in das neue Unternehmen. Ganz gleich, ob es sich um das Headquarter des angesehenen Großkonzerns oder um das kleine Nebengassen-Büro des Traum-Start-Ups handelt, die Arbeitsumgebung trägt stets maßgeblich zur Praktikums-Erfahrung bei. Ganz zu schweigen von der Aussicht, neue Kontakte zu knüpfen und von Kolleginnen und Kollegen zu lernen. 

 

Vielen Praktikantinnen und Praktikanten blieb diese Erfahrung in letzter Zeit jedoch verwehrt, denn als Kompromiss zwischen Praktikum und Social Distancing bieten viele Unternehmen seit einiger Zeit verstärkt Praktika im Home-Office an. Dies ist selbstverständlich für viele Studentinnen und Studenten beim verzweifelten Job-Hunting ein Lichtblick, trotz der eingeschränkten Erfahrung, die das Praktikum von zuhause ermöglicht. 

 

Direktflug vom Schlafzimmer ins Berufsleben 

Auch durch die Corona-bedingten Einschränkungen bietet ein Praktikum nach wie vor einen idealen Weg, um „deinen Fuß in die Tür“ zu bekommen und in die jeweilige Branche hineinzuschnuppern. Selbst wenn du von deinem Schlafzimmer aus in das Unternehmen einsteigst, bekommst du doch Zugang zu neuen Kontakten, neuem Wissen und neuen Chancen für deine berufliche Laufbahn. Nutze diese Möglichkeiten! Zugleich kannst du dem Unternehmen beweisen, wie gut du mit Herausforderungen und technischen Schwierigkeiten umgehen kannst. Wie du trotz Covid-19 das Beste aus deinem (Home Office-) Praktikum herausholen kannst, habe ich für dich in diesen Tipps zusammengefasst. 

 

Tipps vor dem Praktikumstart

  • Kläre Organisatorisches im Vorhinein ab

Während man als Praktikantin, als Praktikant ohnehin mit vielen neuen Dingen konfrontiert ist, kann der Einstieg in das Praktikum im Home Office noch kniffliger werden, denn du bist viel mehr auf dich selbst gestellt und die Kommunikation funktioniert meist nur auf Umwegen. Daher solltest du bereits vor deinem ersten Arbeitstag einige wichtige Fragen im Vorhinein klären, beispielsweise: 

  • Wer ist mein Ansprechpartner und wie erreiche ich ihn/sie?
  • Brauche ich meine eigene Hard- und Software? Wenn nein, wie gelange ich an das notwendige Equipment? Wenn ja, muss ich meinen Laptop noch optimieren, Arbeitsspeicher freiräumen etc.?
  • Welche Online-Tools und Plattformen verwendet das Unternehmen? Welche Zugangsdaten benötige ich und wohin wende ich mich bei technischen Problemen?
  • Wie dokumentiere ich meine Arbeitszeit?
  • Wie gehe ich vor, wenn ich zu krank bin, um zu arbeiten?

 

  • Mache einen virtuellen Rundgang im Unternehmen

Je mehr Social Distancing angebracht ist, desto besser sind Unternehmen zumeist in ihrer Online-Präsenz aufgestellt. Meistens bedeutet das, dass du bereits umfangreiche Information über das Unternehmen online herausfinden kannst. 

  • Welche Werte und Normen vertritt das Unternehmen?
  • Wie verläuft die Kommunikation? 
  • Wie ticken die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – wer ist wofür zuständig? Schreibe dir eine Liste mit den Kontaktdaten heraus. 
  • Wie flach/steil sind die Hierarchien? Bringe so viel es geht bereits vor dem Start oder während deiner ersten Arbeitswoche über das Unternehmen in Erfahrung. Einerseits hilft dir das maßgeblich, dich zu orientieren und andererseits kannst du damit bereits einen sehr guten ersten Eindruck hinterlassen. 

 

  • Keinesfalls im Bett arbeiten, dadurch vermischt sich Entspannung und Arbeit.
     

    Keinesfalls im Bett arbeiten, dadurch vermischt sich Entspannung und Arbeit. - Adobe.Stock

     

    Richte deinen Arbeitsplatz ein

Ganz gleich, ob du ein eigenes Büro zur Verfügung hast oder von deinem Schlafzimmer aus arbeitest – stelle sicher, dass du dich in einer ruhigen Umgebung befindest, dass du von etwaigen Ablenkungen abgeschirmt bist und dass du dich am Arbeitsplatz wohl fühlst.

 

Selbst wenn es verlockend ist, solltest du auch keinesfalls vom Bett aus arbeiten! Dies schränkt deine Produktivität meistens stark ein, denn es fördert eine Vermischung von Arbeit und Entspannung. Schließe auch alle privaten Tabs am Laptop, denn Netflix hat im Home Office genauso wenig verloren wie am „echten“ Arbeitsplatz. 

 

  • #4 Sprich deine Arbeitszeiten mit Mitbewohnern ab

Natürlich sollte ein gewisses Verständnis seitens des Arbeitgebers für die ungewohnten Umstände Voraussetzung sein, aber einen guten Eindruck macht es trotzdem nicht, wenn während der Besprechung plötzlich jemand zu staubsaugen beginnt oder unangekündigt ins Zimmer platzt. Entwickle daher im Vorhinein einen Plan mit Eltern, Partner, Mitbewohner und Co, um diese Situationen zu vermeiden und Ablenkungen zu reduzieren! 

  • Ziehe gegebenenfalls um

Selbst wenn das Praktikum nur im Home Office stattfinden sollte, solltest du trotzdem, je nach finanzieller und persönlicher Lage, in Erwägung ziehen, in die Stadt des Unternehmens zu übersiedeln. In ungewissen Zeiten wie diesen weiß man immerhin nie, wie sich die Lage entwickeln wird und somit hältst du dir die Option offen, doch noch ins „Präsenz-Praktikum“ zu wechseln, sofern möglich.

 

Tipps während des Praktikums

  • Tipps fürs Praktikum im Home Office - MEINPLAN.at
     

    Im Home Office professionell auftreten - Adobe.Stock

     

    Trete stets professionell auf.

Pünktlichkeit, angemessene Kleidung und Organisation sind auch im Home-Office das A und O für dein Praktikum. Kenne den Dresscode deines Unternehmens und sei im Zweifel lieber etwas „overdressed“ als umgekehrt. Selbst wenn du an manchen Tagen keine Videokonferenz hast, solltest du dich nicht im Pyjama vor den Computer setzen.

 

Bestenfalls bist du auch stets einige Minuten früher da, als erwartet – dies sollte durch die ausbleibende Anreisezeit ohnehin erleichtert werden. 

  • Vergewissere dich, dass du alles verstanden hast

Durch die räumliche Distanz zum Unternehmen solltest du im Home Office umso mehr sichergehen, dass du deine zu erledigenden Aufgaben tatsächlich bis ins kleinste Detail verstanden hast. Rückfragen können je nach Kommunikationsmethode zumeist nur zeitverzögert beantwortet werden, weshalb du womöglich dann länger für deine Arbeit brauchst.

  • Mache auf dich aufmerksam

Bringe dich bei Besprechungen oder Meetings aktiv ein, indem du das Mikrofon öffnest und die Kamera einschaltest. Verschwinde nicht hinter dem Bildschirm, sonst wirst du schneller übersehen! Warte nicht darauf, dass du angesprochen wirst, sondern zeig Eigeninitiative und stelle Fragen, bring eigene Ideen ein und äußere, wenn angebracht, deine konstruktive Kritik. Bist du einmal mit deinen Aufgaben früher fertig, frag nach neuen Aufgaben, bevor jemand auf dich zukommt. 

 

 
Warte nicht darauf, dass du angesprochen wirst, sondern zeig Eigeninitiative und stelle Fragen, bring eigene Ideen ein und äußere, wenn angebracht, deine konstruktive Kritik.
 
 
  • Kommuniziere stets

Ebenso solltest du sichergehen, dass du stets in Kontakt mit dem Unternehmen bist und den aktuellen Status deiner Arbeit transparent zugänglich machst, denn anders als vor Ort sehen deine Kolleginnen und Kollegen nicht, ob du gerade beschäftigt bist oder viel Zeit auf den Händen hast. Bist du gerade ausgelastet, solltest du das auch ehrlich sagen und nicht zu viele Aufgaben auf einmal annehmen. Umgekehrt solltest du aber auch nicht herumsitzen und Däumchen drehen und vorgeben, momentan beschäftigt zu sein. Der Arbeitgeber, die Arbeitgeberin wird das anhand der Ergebnisse letztendlich trotzdem merken. 

  • Vernetze dich

Dein Praktikum eröffnet dir im besten Fall die Tür in deine Wunschbranche, zumindest aber bietet sie die Möglichkeit, Kontakte zu Menschen der Branche zu knüpfen. Suche aktiv den Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen – auch im Home Office. Nutze Mittags- und Kaffeepausen dazu, dich virtuell „unter die Leute zu mischen“ und über Kommunikationsplattform mit deinen Kolleginnen und Kollegen zu vernetzen. Verzichte auch im Home Office nicht darauf, dich persönlich bei deinem neuen Team vorzustellen, um ein Gesicht zum Namen zu bekommen.

  • Hole Feedback ein

Warte nicht bis zum letzten Tag, um Feedback auf deine Arbeit einzuholen. Indem du regelmäßig nachhakst, kannst du einerseits beweisen, dass du selbstreflektiert bist und dich stets verbessern möchtest und andererseits hast du unterm Strich mehr von deinem Praktikum. 

  • Sei dir auch für banale Aufgaben nicht zu schade

Dies gilt gleichermaßen für Präsenz-Praktika: Viele Unternehmen werben Praktikantinnen und Praktikanten heutzutage mit den Worten „Bei uns musst du nicht Kaffee kochen“ oder ähnlichem an. Dabei sollte dir aber bewusst sein, dass du trotzdem nicht jeden Tag die Welt bewegen wirst, sondern es, je nach Unternehmen, eben auch mal sein kann, dass du typische „Praktikantenarbeiten“ machen musst. Versuche, diese mit genau dem gleichen Engagement wie jede andere Arbeit zu machen und signalisiere so der Arbeitgeberin, dem Arbeitgeber, dass du gewissenhaft arbeitest.

  • Setze dir persönliche Ziele

Muss man sich aufgrund der Corona-Krise mit Praktika zufrieden geben, die nicht den persönlichen Vorstellungen entsprechen, ist es leicht, die Motivation zu verlieren. Daher solltest du dir umso mehr vor Augen halten, dass jedes Praktikum dir in irgendeiner Weise etwas für die Zukunft bringen wird. Setze dir daher über die Ziele deiner Arbeitgeberin, deines Arbeitgebers hinaus auch persönliche Ziele.

  • Was möchtest du erreichen?
  • Welche Inhalte möchtest du lernen?
  • Welche Zusatzqualifikationen möchtest du erwerben?

Nutze ruhigere Zeiten dafür, dich auch mit persönlichen Wünschen an deine Vorgesetzte, deinen Vorgesetzten zu wenden – dies vermittelt auch ihr oder ihm, dass du engagiert bist und wird daher einen positiven Eindruck von dir bekommen.

 

Sarah Schöllhammer

Wenn ich gerade nicht in St. Pölten Medienmanagement studiere, findet man mich im Tanzstudio oder im Wasser. Ich probiere liebend gerne neue Dinge aus, die sich von sportlichen Aktivitäten wie Skifahren, Tauchen und Wakeboarden über Filmen und Fotografieren bis hin zum Schreiben von Geschichten und Blogs erstrecken. Ein Profi wurde aus mir (noch) in keinem dieser Dinge, aber das ist auch nicht mein Ziel. Aktuell verbringe ich meine Zeit im schönen Finnland, da ich hier mein Auslandssemester absolviere.

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