Die richtige WG finden: 7 Überlegungen für die WG-Suche

Vor einem Jahr startete ich vollkommen ins Blaue hinein mit der Suche nach einer Wohngemeinschaft in Wien. Kriterien hatte ich kaum, ich war für alles offen. Dass ich in einigen Punkten nicht ganz so flexibel war wie gedacht, stellte sich erst bei den Besichtigungen heraus. So festzustellen, was man (nicht) möchte, ist eine Möglichkeit – zeitsparender ist allerdings, sich vorher Gedanken darüber zu machen.

 

Claudia hat "die tollste WG der Welt" gefunden. Mit ihren sieben Tipps kannst auch du bei der WG-Suche erfolgreich sein! © Claudia Dießner/meinplan.at

 

#1 Das Geld: Wie hoch darf die Miete sein?

Wieviel Geld habe ich im Monat für Miete zur Verfügung und wo liegt die Höchstgrenze? Tolle Fotos einer (zu teuren) WG führen schnell mal in Versuchung, deswegen realistisch bleiben und am besten bei diversen Internetportalen Filter benutzen um die Suche auf leistbare Zimmer einzuschränken.

#2 Das Geschlecht: Mit wem will ich zusammenwohnen?

Möchte ich gerne mit Mädels oder Burschen zusammenwohnen? Kommt eine gemischte WG in Frage? Mit dem anderen Geschlecht zusammenwohnen liegt nicht jedem.

Ich habe auf Reisen oft in gemischten Dorms übernachtet und erkannt, dass ich gut damit klarkomme. Reflektiere, mit welchen Menschen du schon Zeit auf engem Raum verbracht hast, wie sich die Situation angefühlt hat und du wirst rasch eine Antwort für dich finden.

 

Mit wem und wie vielen du zusammenwohnen möchtest, solltest du dir vor dem Einzug in die WG überlegen. © Sophia Volpini/meinplan.at

 

#3 Die Anzahl der Mitbewohner: Wie viele sind gut für mich?

Von der Zweier- bis zur Zwölfer-WG lässt sich in Wien einiges finden. In einer kleinen WG kann man sich schnell arrangieren, bei mehreren Personen braucht es mehr Absprachen und Rücksichtnahme. Mit einem Mitbewohner, der viel unterwegs ist, kann es daheim einsam sein, während man in einer größeren WG selten allein zuhause ist. Überlege, was du willst, aber fixiere dich nicht zu sehr. Ich habe mir damals den Rahmen gesetzt, dass ich gerne mit zwei bis vier Leuten zusammenwohnen möchte.

#4 Das Rauchen: Möchte ich eine Raucherwohnung?

Ich bin Nichtraucherin und für mich war klar, dass ich eine rauchfreie WG möchte. Auch Kompromissregelungen wie Rauchen am Balkon oder nur im eigenen Zimmer kamen für mich nicht in Frage. Dieser Punkt ist wohl leicht zu beantworten. Sollte es bei manchen Suchergebnissen nicht angegeben sein, nachfragen!

#5 Der Wohnbezirk: Wo wohne ich praktisch und sicher?

Die meisten möchten gerne im Zentrum und nah an der Uni wohnen: Das ist verständlich, aber nicht zu finden. Sei nicht enttäuscht, denn kurze Anfahrtszeiten entstehen nicht zwangsweise durch kleine Distanzen. Entscheidend ist eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. Manche Bezirke mögen auf den ersten Blick weit weg wirken, wenn du aber nah an der (passenden) U-Bahnlinie wohnst, bist du schnell am Ziel.

Als Nichtwiener ist es womöglich schwierig, die Umgebung aufgrund der Adresse einzuschätzen. Mach dir keinen Stress, spätestens bei der WG-Besichtigung wirst du merken, ob du dich auf dem Weg dahin unsicher fühlst.

#6 Die Größe: Wie groß soll die Wohnung sein?

Wie viel Wohnraum möchtest du zur Verfügung haben? In einem Zimmer mit neun Quadratmetern kann es schon mal eng werden, wenn du aber nichts als ein Bett und einen Schreibtisch brauchst, kann es auch ausreichen. In Zimmern ab zwölf Quadratmetern bringt man alle wichtigen Sachen gut unter und ab 15 Quadratmetern bleibt auch Platz für eine Couch und andere Möbelstücke.

Ich würde dir empfehlen, die Zimmergröße auch im Verhältnis zur restlichen Wohnung zu betrachten. In einem großen Zimmer kannst du Freunde empfangen, falls es kein Wohnzimmer oder nur eine kleine Küche gibt. Bei einem kleinen Zimmer gewinnt eine Küche mit großem Esstisch oder ein Wohnzimmer an Bedeutung.

#7 Die Fragen an die Mitbewohner: Was ist mir wichtig?

Damit eine WG ein Zuhause werden kann, muss die Chemie zwischen den Mitbewohnern stimmen. Sympathie alleine reicht für ein erfolgreiches Zusammenleben aber nicht aus. Werde dir bewusst, was dir wichtig ist und stelle dir vorab Fragen zusammen. Dann erhältst du bei Besichtigungen wichtige Fakten, die dir Aufschluss geben können, ob ihr gut zueinander passt.