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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Stop Food Waste! Weniger Lebensmittel verschwenden

Lebensmittel, die im Müll landen, sind ein Problem unserer Gesellschaft. Edith stellt zwei Konzepte vor, dank denen sie weniger Lebensmittel verschwendet.

In Wien wird täglich so viel Brot weggeworfen, dass man ganz Graz damit versorgen könnte.

 

 – Diesen Satz hört man oft in Zusammenhang mit Lebensmittelabfällen und -verschwendung. Ob er genau so stimmt, weiß ich nicht, aber ich habe selbst gesehen, dass in einem kleinen Geschäft einer Tankstelle täglich so viel Brot und Gebäck weggeschmissen wird, dass es für eine fünfköpfige (hungrige) Familie eine ganze Woche reicht.

 

Du kannst dir vorstellen, wie viel Lebensmittelabfall dann in einer Bäckerei oder einem größeren Supermarkt anfällt. Und natürlich wird nicht nur Brot weggeworfen, auch massenweise Obst, Gemüse, Milchprodukte, Fleisch und so weiter landen täglich in der Mülltonne.



 

Viele Lebensmittel werden bereits in der Produktion aussortiert, weil sie in Form und Aussehen nicht den Erwartungen der KonsumentInnen entsprechen. Ein weiterer großer Teil wird im Handel weggeworfen und mehr als ein Drittel aller Lebensmittelabfälle sammeln sich in privaten Haushalten.

 

Zum Glück gibt es gerade in den Großstädten bereits einige Gruppierungen, die versuchen, etwas gegen diese Verschwendung zu unternehmen. Zwei Konzepte, bei denen auch du dich einbringen könntest, möchte ich dir gerne näher vorstellen.

 

Food Coops

In einer Food Coop schließt sich eine Gruppe von Menschen zusammen, um ihre Lebensmittel direkt von den ErzeugerInnen zu beziehen.

 

Die Vorteile von Food Coops:

  • Dadurch hast du viel mehr Mitbestimmungsrecht, wie deine Nahrung aussieht und produziert wurde. Niemand schreibt dir vor, wie krumm deine Gurke sein soll oder wie groß dein Apfel sein darf.
  • Außerdem bekommst du in einer Food Coop nur die Lebensmittel, die du im Voraus bestellt hast und wirst also nicht von einem übervollen Supermarktregal in Versuchung geführt mehr zu kaufen, als du eigentlich brauchst.
  • Zusätzlich sparst du dir viel Verpackungsmüll und konsumierst lokal und saisonal.

Die Nachteile von Food Coops:

  • Nachteilig ist, dass Food Coops meist vereinsartig organisiert sind, man einen Mitgliedsbeitrag zahlen muss und oft auch gewisse Aufgaben und Verpflichtungen innerhalb des Vereins hat.
  • Einkaufen ist in einer Food Coop natürlich zeitaufwändiger, aber dafür viel persönlicher und sozialer.

Schau mal durch die Liste aller Food Coops in Wien.

 

Foodsharing

Gebäck von einer Abholung &copy Edith Hechtberger/MEINPLAN.at
 

Gerettetes Gebäck von einer Tankstelle © Edith Hechtberger/ MEINPLAN.at

 

Foodsharing ist ein Verein, der es sich zum primären Ziel gesetzt hat, Lebensmittel zu retten und bei dem ich auch selbst schon seit einem Jahr aktiv bin.

 

Wir Mitglieder nennen uns auch Foodsaver und holen übrig gebliebene Lebensmittel direkt von Geschäften, Restaurants, Märkten oder ähnlichem ab und kümmern uns um deren Weiterverwendung.

 

Wir können sie selbst essen, an Freunde und Bekannte verschenken, sozialen Einrichtungen spenden oder in sogenannte Fairteiler bringen. Das sind öffentliche Kühlschränke, die zum Beispiel in bestimmten Cafés und Restaurants stehen, wo jeder Lebensmittel hinbringen und mitnehmen kann.

 

Um Foodsaver zu werden, musst du auf der Website von Foodsharing ein Quiz bestehen und bei drei Einführungsabholungen mitgehen, bei denen dir ein erfahrenerer Foodsaver zeigt, wie das System funktioniert. Dann kannst du dich selbstständig für Abholungen bei Betrieben, die noch HelferInnen suchen, eintragen.

 

Abgesehen davon, dass du Lebensmittel vor dem Müll rettest, bietet dir Foodsharing eine Möglichkeit, dich völlig gratis mit Essen zu versorgen.

 

Man erhält allerdings meist riesige Mengen, die oft schwer zu tragen sind und ein einzelner Haushalt alleine unmöglich verbrauchen kann. Du musst also noch zusätzlich Zeit aufwenden, die Lebensmittel zu karitativen Organisationen oder Fairteilern zu bringen beziehungsweise muss Obst und Gemüse meist schnell verkocht werden.

 

Falls du jetzt Interesse hast dich genauer mit Foodsharing zu beschäftigen oder einen Fairteiler in deiner Nähe suchst, empfehle ich dir die Website.



Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Blogpost zeigen, dass wir die gegenwärtige Lebensmittelverschwendung nicht einfach hinnehmen müssen und dass wir alle etwas dagegen tun können.

 

Wenn dich jetzt auch noch interessiert, wie du deine Lebensmittelabfälle zu Hause reduzieren kannst, freu dich auf meinen nächsten Blog. Da wird es genau darum gehen. 😉

Edith Hechtberger

Auch wenn ich ursprünglich aus Niederösterreich bin, fühle ich mich eigentlich an meinem Wohn- und Studienort Wien zuhause. Neben meinem Psychologiestudium engagiere ich mich für Umweltschutz, sportel und lese gerne oder bin auf der Suche nach neuen kreativen Ideen, die ich umsetzen kann.

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