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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

So findest du deinen Platz im Leben: 4 Tipps

... und entdeckst, was dir wirklich wichtig ist.

Du stehst kurz vor der Matura oder dem Abschluss deiner Lehre und hast keine Ahnung, wie es weitergehen soll? Die ersten Semester auf der Uni waren okay, aber ganz das deine ist es noch nicht? Du hast so viele Pläne, dass du drei Leben dafür bräuchtest?

 

Oh, das kenne ich gut. In unserer „Multi-Options-Gesellschaft“ kann es ganz schön schwierig sein, das für sich Richtige zu finden. Den 10-Punkte-Plan, den man einfach nur befolgen muss, um herauszufinden, was man wirklich will, gibt es dabei: NICHT. Dafür ist das Leben zum Glück zu komplex :).

 

Ich habe trotzdem vier Tipps gesammelt, die dir vielleicht für die nächsten Schritte helfen können.

 

#1 Mache dir keinen Stress

Mach dir keinen Stress, sofort wissen zu müssen, in welche Richtung es gehen soll. Das erzeugt unnötigen inneren Druck – und schneller herausfinden wirst du es so auch nicht. Ich meine damit nicht, dass du nur in den Tag hineinleben sollst, ohne dich jemals mit den großen Fragen des Lebens zu beschäftigen ;) – aber manches im Leben braucht auch Zeit, zu reifen.

 

„Ich habe mehr als fünfzig Jahre auf der Welt verbracht, mehr als zehn Bücher geschrieben, es geschafft, mehr als dreißig Jahre Pastor unserer Gemeinde zu sein, drei Kinder gezeugt und zwei von ihnen verloren, getrauert und gelernt, mit Trauer zu leben. Aber erst jetzt habe ich begriffen, dass Menschsein heißt, seinen Platz zu finden“ Tomas Sjödin, Wo du richtig bist, S. 8)
 
 

Viele Jahre hat der schwedische Journalist und evangelische Pastor Tomas Sjödin gebraucht, um seinen Platz im Leben zu finden, so schreibt er in seinem Buch „Wo du richtig bist“. Das heißt nicht, dass er all die Jahre nichts gemacht hat - oder dass er jetzt angekommen wäre und nichts mehr machen müsste. Wir Menschen bleiben immer unterwegs, auf der Suche – den „eigenen Platz“ zu finden, ist ein Prozess, dem wir uns immer wieder stellen müssen.

 

#2 Halte inne – und schreib es auf

Im hektischen Alltag ist es oft schwer, Zeiten der Ruhe zu finden, in denen man in sich selbst hineinhorchen kann. Doch genau das ist – laut Experten – das Allerwichtigste: Zeiten, in denen das zum Vorschein kommen kann, was in dir schlummert. Mein Tipp: Plane dir daher „Dates mit dir selbst“ in deinen Kalender ein. Überlege dir:

  • Wann warst du das letzte Mal so richtig glücklich?
  • Wo blühst du auf?
  • Welche Tätigkeiten machen dir so richtig Freude?
Meinen Weg finden: Im Alltag immer wieder innehalten und Notizen machen © Unsplash/MEINPLAN.at
 

Meinen Weg finden: Im Alltag immer wieder innehalten und Notizen machen © Unsplash

 

Halte deine Gedanken über einen längeren Zeitraum immer wieder in einem Notizbuch fest – wenn du das Geschriebene später wieder liest, entdeckst du vielleicht einen „roten Faden“, der sich durch dein Leben zieht. Wenn du nicht so der Tagebuch-Typ bist: Vielleicht sind die „Notizen“ auf deinem Smartphone oder ein kleines Büchlein, das du als Schlüsselanhänger verwenden kannst, eine Alternative? Oder schneide Bilder, Zitate und einzelne Wörter aus Zeitschriften und Magazine aus, die dich ansprechen – und füge sie zu einer Collage zusammen, die du dir an einem prominenten Platz aufhängst. Du kannst dieses „Visionboard“ zu einem bestimmten Thema machen oder allgemein zu deinem Leben.

 

 #3 Rede drüber und lass’ dich ermutigen!

Ob du mit deinen Freunden darüber sprichst, deine Eltern oder Großeltern um Rat fragst oder du dir eine Mentorin oder geistliche Begleitung suchst – der Austausch mit Menschen, die dich gut kennen, kann super hilfreich sein auf der Suche nach dem eigenen Platz im Leben. Sie kennen dich gut, können dich durch Fragen herausfordern und dich in deinen Fähigkeiten und Begabungen ermutigen! Wichtig dabei ist: Lass dir’ nur von Menschen in dein Leben sprechen, denen du vertraust und die es gut mit dir meinen! Wer dich eigentlich nur beneidet oder aus Eigeninteresse mit dir spricht, ist vielleicht nicht der beste Ratgeber.

 

Wichtig ist außerdem: Erwartungen von anderen – ja, die gibt es. Nimm sie wahr, aber setze dich nicht unter Druck, sie erfüllen zu müssen. Es ist dein Leben. Du musst nicht Jus studieren, weil das dein Papa immer wollte, aber selbst nicht konnte. (Das wollte meiner zum Glück nie. Aber ich glaub, du weißt, was gemeint ist. ;) )

 

#4 Hab’ keine Angst vor Entscheidungen

Bevor du eine Entscheidung triffst, höre in dich hinein und versuche herauszufinden, welche Grundstimmung die möglichen Entscheidungen bei dir auslöst: Eine gute Entscheidung zeichnet sich dadurch aus, dass sie ein Gefühl von Frieden, Freude und innerer Freiheit hinterlässt. Ignatius von Loyola, der Gründer des Jesuitenordens und ein echter Master im Entscheidungen-Treffen, würde dazu „Trost“ sagen.

 

Wenn sich hingegen Unsicherheit, innere Unruhe und Getriebenheit breitmachen („Untrost“), kann das ein Zeichen dafür sein, dass die Entscheidung nicht „stimmig“ ist. Dann überlege lieber nochmals.

Wenn du nachgedacht, dich informiert und vielleicht sogar andere Menschen um Rat gefragt hast: Trau dich, eine Entscheidung einfach mal zu treffen. Und dann schau, was das Leben bringt.

 

Die 100-prozentige Sicherheit, dass der Weg, den du gewählt hast, gut geht, hast du eh nie. Manchmal muss man im Leben etwas wagen – und darauf vertrauen, dass es schon gut werden wird. Das hat viel mit Mut zu tun. Warum es uns so schwer fällt, mutig zu sein - darüber hat die Ordensfrau und Seelsorgerin Melanie Wolfers übrigens ein sehr empfehlenswertes Buch geschrieben.

 

Denn: Wer sich im Leben immer alle Türen offen halten will, dem fallen sie irgendwann von selbst zu. Und dann ist nur mehr wenig Platz übrig. Also: Nimm dein Leben lieber selbst in die Hand! Ich wünsche dir viel Freude und alles Gute dabei :)

    Buchtipps zum Thema "Meinen Weg finden"

    Ines Schaberger

    Ines Schaberger studiert Theologie und Religionspädagogik an der Uni Wien und war für ein Semester in Fribourg (CH). Sie arbeitet als freie Journalistin, liebt Bücher und Kaffeehäuser, Zeit in der Natur zu verbringen und Fragen zu stellen.

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