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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

Empathie: 4 Tipps, um besser zu kommunizieren

Jeder redet darüber, alle brauchen sie, aber keiner weiß so wirklich, was sie überhaupt ist: Empathie. Wie zeigt man Empathie?

So viel sei schon mal verraten: Es ist nichts zum Essen und auch kein neuer Modetrend. Und doch trägt Empathie einen großen Teil dazu bei, unsere Welt in ihrem Inneren zusammenzuhalten.

 

Da wir Menschen soziale Wesen sind und nicht überleben könnten, wenn wir ganz abgeschottet und einsam unser Dasein tristeten, ist es verständlich, dass wir gerne sozial miteinander agieren. Auch wenn Smartphone & Co. einen ausgezeichneten Job erledigen, uns die zwischenmenschlichen Gespräche abzunehmen, sehnen wir uns mehr denn je nach menschlicher Begegnung.

 

Und was spielt Empathie dabei für eine Rolle?

Empathie bedeutet im Grunde nur, die Fähigkeit zu haben, die Gefühle einer anderen Person verstehen zu können. Es bedeutet NICHT, diese zu teilen (das wäre Mitgefühl) und genau so zu fühlen wie die betroffene Person. Dann wären empathische Ärzte und Psychotherapeuten die unglücklichsten Menschen auf der Welt.

 

Da wir alle Menschen sind, ist es auch verständlich, dass wir Gefühle haben. Wir freuen uns, sind traurig, begeistert und manchmal böse. Unsere Gefühle und Emotionen machen uns zu einem großen Teil lebendig. Der Mensch hat den Drang, diese Gefühle auch mit der Welt zu teilen, egal ob positiv oder negativ.

 

 
Empathie: Was ist das und wie zeigt man sie? - MEINPLAN.at
 

Wenn jemand uns und unsere Gefühle nachvollziehen kann, zeigt er Empathie.

 
 

 

Soziale Interaktionen sind nicht nur ein Austausch von Information - das können Computer auch. Sie sind ein Austausch von Gefühlen und Gedanken, Ideen und Stimmungen. Und wenn jemand uns und unsere Gefühle versteht und sie nachvollziehen kann, ohne diese zu verurteilen, zeigt uns dieser Mensch Empathie.

 

Den anderen wertschätzen

Lass mich dir ein Beispiel geben. Du hattest sicher schon einmal ein Gespräch mit deiner Freundin, deinem Bruder oder deiner Mutter, das dir wirklich am Herzen gelegen ist. Und du hast sicher zu schätzen gewusst, dass dir die andere Person dabei aufrecht zugehört hat und wirklich auf dich eingegangen ist und versucht hat, dich zu verstehen. Das ist Empathie.

 

Andererseits hattest du auch schon Situationen und Gespräche, bei denen du gemerkt hast, dass dir die andere Person nicht wirklich zuhört und dir keine Anteilnahme schenkt. Das ist wiederum genau das Gegenteil von Empathie. Wenn man Empathie für den anderen Menschen aufbringen möchte, muss man sich ehrlich und aufrichtig für ihn interessieren und aktiv zuhören. Mit Langeweile und Desinteresse lässt sich keine Empathie zeigen, selbst wenn man versucht diese zu heucheln.



Deswegen ist Empathie auch so wichtig. Wenn sie aufrichtig von einem anderen Menschen gezeigt wird, gibt sie uns das Gefühl, bedeutend zu sein und wertgeschätzt zu werden. Und jeder Mensch sehnt sich danach, bedeutend zu sein und wertgeschätzt zu werden.

 

Es gibt sicher Menschen, die viel sensibler auf Empathie reagieren und diese auch mehr spüren als andere, aber trotzdem denke ich, dass wir als soziale Wesen immer zu einem gewissen Teil wahrnehmen, ob uns unser Gegenüber wirklich zuhört und versucht uns zu verstehen, oder eben nicht.

 

Warum Empathie überlebenswichtig ist

Empathie ist also essentiell für unser Zusammenleben und unser gemeinsames Interagieren. Doch ist Empathie überhaupt alltagstauglich? Bringt es mir etwas, empathisch zu sein oder haben nur die anderen was davon?

 

Ja, auf alle Fälle! Empathie ist sogar entscheidend dafür. Und dabei ist es vollkommen egal, ob du Schüler oder Student bist oder einen Beruf ausübst - Empathie ist in jedem Gespräch wichtig, selbst wenn es nur ganz kurz ist. Es zeigt dem Gegenüber Wertschätzung, Respekt und Anerkennung - alles, wonach sich der Mensch von ganzem Herzen sehnt.

 

 
Empathie macht uns nicht nur zu besseren Ärzten, Managern oder Lehrern; sie macht uns zu besseren Menschen.
 
 

Was kostet es, dem anderen aufrichtig zuzuhören und ihm unsere Empathie zu zeigen? Nichts. Trotzdem kann dieser kleine Schritt Großes bewirken.

 

Wie zeigt man also Empathie?

#1 Aufrichtiges Zuhören

Empathie kann man am besten durch aufrichtiges Zuhören zeigen, denn nur wer aktiv zuhört, kann auch die Gefühle des anderen verstehen. Höre wirklich zu und nicht nur hin. Sei mit deinem Körper und Geist anwesend, wenn die andere Person spricht. Nimm auf was sie sagt und überlege nicht währenddessen, was du als Nächstes sagen könntest. Empathie dreht sich nicht um das Ich, sondern um das Du.

 

Vieles in unserer Kommunikation findet nonverbal statt. Versuche also auch, die Körpersprache deines Gegenübers wahrzunehmen - ob er oder sie sich wohlfühlt und eine offene Körperhaltung hat oder eher verschlossen ist. Diese Kleinigkeiten zu erkennen trägt einen nicht zu unterschätzenden Teil zur Empathie bei.

 

#2 Respektiere die Gefühle des anderen, ohne zu verurteilen

Du magst vielleicht andere Gefühle haben als dein Gegenüber, wenn du dich in derselben Situation befinden würdest. Das ist auch vollkommen in Ordnung so. Menschen sind verschieden und so auch unsere Gefühle und Reaktionen auf bestimmte Situation und Ereignisse.

 

Es geht nur darum, dass du versuchst, die Gefühle des anderen nachzuvollziehen und nicht verurteilend zu sein, sondern diese so zu akzeptieren, wie sie sind.

 

 
Viele denken, dass sie sofort einen schlauen Rat geben müssen, wenn ihnen eine Person etwas erzählt, was sie gerade belastet. Oft genügt es jedoch, einfach nur zuzuhören und Empathie zu zeigen. Mehr will dein Gesprächspartner gar nicht. Wenn er oder sie nach Rat fragt, kannst du diesen immer noch geben.
 

#3 Unterbrich nicht, wenn dein Gegenüber spricht

Selbst wenn du genau zu diesem Thema die spannendste und coolste Geschichte aller Zeiten zu erzählen hast - unterbrich die andere Person nicht, sondern lass sie erst ausreden. Dann bist du an der Reihe. Das zeigt deinem Gegenüber Respekt. Selbst wenn du dann vergessen solltest, was du sagen wolltest – who cares? Wenn es etwas Wichtiges ist, fällt es dir sicher wieder ein und wenn nicht, dann war es nicht so schlimm, dass du es vergessen hast.

 

#4 Sei neugierig wie ein Kind, wenn dir der andere etwas erzählt

Auch wenn du vielleicht nicht so der Typ bist, der sich für Nähzeug interessiert - versuche trotzdem deiner Oma mit vollem Interesse zuzuhören, wenn sie begeistert von ihren letzten Näherfolgen berichtet. Meistens ist diese Begeisterung ansteckend und du kannst auch viel Neues aus dem Gespräch mitnehmen. Und wenn es dich wirklich so richtig Null und Nada interessiert, hast du der anderen Person zumindest eine schöne Zeit geschenkt, weil du ihr aufrichtig zugehört hast.

 

Sich aufrichtig dafür zu interessieren, was der andere zu sagen hat, ist ein einfacher Weg, um deine Empathie zu zeigen. Du versuchst damit, die Begeisterung deines Gegenübers zu verstehen und nachzuvollziehen und wirst vielleicht selbst davon angesteckt. Außerdem gibt es für den anderen nichts Schöneres, als von seiner oder ihrer Leidenschaft zu berichten und einen interessierten Zuhörer zu haben.

 

Sei neugierig. Man kann wirklich von jedem Menschen etwas Spannendes lernen. Ich gebe zu, manche Sachen sind sicher interessanter als andere, aber ich denke du weißt, worauf ich hinaus will.

 

Empathie auf natürliche Weise zeigen

That’s it! Es gibt natürlich noch zigtausend Techniken, die man anwenden könnte (z.B. die Dinge zu spiegeln, die der andere sagt) um seine Empathie zu zeigen, aber ich denke, dass Empathie etwas Natürliches sein sollte, was nicht erzwungen wird. Versuche deswegen, nicht sofort alles auf einmal umzusetzen, sondern such dir einfach etwas heraus, worauf du in Zukunft in deinen Gesprächen bewusst achten möchtest. Es wird dich unweigerlich zu einem sympathischeren Menschen und besseren Zuhörer machen.

 

Und ja, Empathie kann man erlernen, aber nicht, indem man Gesprächstechniken auswendig lernt. Es geht eher darum, immer bewusster die Gespräche mit anderen Personen zu erleben und sich wirklich von ganzem Herzen auf das Gegenüber einzulassen. Natürlich braucht das seine Zeit und es ist auch nicht möglich, ständig empathisch zu sein. Ich glaube aber, dass wir die Welt Schritt für Schritt zu einem besseren Ort machen können, wenn wir lernen, Tag für Tag ein bisschen mehr Empathie zu zeigen.

 

Buchtipp zum Thema

Buch "Wie man Freunde gewinnt", Fischer VerlagWie man Freunde gewinnt

Dale Carnegie
ISBN: 978-3-596-19053-9

304 Seiten, 
FISCHER Taschenbuch

€ 11,40

Leseprobe

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Johannes Wagner

Ich bin Medizinstudent, 22 Jahre alt und komme aus Wien. Neben meiner Liebe zum Sport und zur Musik betreibe ich den Blog The Hero's Journey, mit dem ich Menschen inspirieren möchte, ihr Leben proaktiv in die Hand zu nehmen und persönlich zu wachsen.

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